Der “Earth Strike” der Bewegung Fridays For Future hat am Freitag zu einer Rekordbeteiligung geführt. Mehrere Zehntausend Personen streikten österreichweit für besseren Klimaschutz, alleine in Wien gingen laut der Initiative Fridays For Future rund 80.000 vor allem jugendliche Teilnehmer auf die Straße.
Wien, 27. September 2019 / Um fünf vor 12.00 Uhr starteten in Wien drei Demonstrationszüge vom Hauptbahnhof, vom Praterstern und vom Westbahnhof. “Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut”, skandierten die Demonstranten. Eine interne Schätzung der Polizei sprach am Nachmittag von 30.000 Teilnehmern, die Organisatoren von 80.000. Österreichweit sprach Fridays For Future von 150.000 Personen. Die Abschlusskundgebung fand dann am Wiener Heldenplatz statt. Zwischenfälle gab es keine.
Peter Pilz nahm mit zahlreichen Aktivisten von JETZT-Liste Pilz an der Demo teil. “Die Klimarealisten sind auf der Straße, die Klimawandelleugner sitzen in der Regierung. Das sollten wir am Sonntag ändern!”, sagte der Spitzenkandidat.
Erfolg in ganz Österreich
Auch in Innsbruck war die Demo extrem stark besucht: Laut Angaben der Polizei waren 16.000 bis 18.000 Teilnehmer zu der Kundgebung gekommen. Rechne man die Zuseher dazu, sprach die Exekutive gar von 20.000 Personen. Die Demonstranten zogen friedlich durch die Innsbrucker Innenstadt. Unterstützung bekamen die Jugendlichen auf von politischer Seite. Sowohl Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), als auch seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) und Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) hatten sich am Landhausplatz eingefunden.
In Linz hat der Zuspruch die Erwartungen der Organisatoren bei weitem übertroffen. Laut Schätzungen der Polizei marschierten 9.000 Schüler, Lehrer sowie Eltern mit Kleinkindern zogen Freitagmittag vom Hauptbahnhof Richtung Innenstadt. Wegen des gewaltigen Zustroms wurde die Abschlusskundgebung kurzfristig vom Pfarrplatz an die Donaulände verlegt.
In Graz war die Demonstration mit 3.000 Teilnehmer angemeldet, gekommen sind dann rund 8.000 Personen. In der Landeshauptstadt kam es durch den “Earth Strike” auch zu Verkehrsbehinderungen: Die Innenstadt stand etwa für etwa zwei Stunden still, vor allem die Tramlinien. Gegen 14.45 löste sich die Demo langsam auf. Rund 800 Jugendliche waren laut Polizeiangaben bei der Fridays For Future-Demo in der Klagenfurter Innenstadt dabei.
Die Demo wurde in Österreich von bis zu 80 Organisationen unterstützt. Amnesty International beteiligte sich genauso wie das Rote Kreuz, die großen Religionsgemeinschaften und viele Umwelt-NGOs.
Die “Earth Strike”-Demonstrationen bildete das große Finale der internationalen Klimaschutzwoche “Week for Future”. Bisher habe es im Rahmen der Streikwoche 6.383 Aktionen in 170 Ländern gegeben, berichtete die Klimaaktivistin Greta Thunberg. Für Österreich bedeutete die Veranstaltung einen neuen Rekord: Bei der ersten Klimaschutz-Demo im März waren 20.000 Personen auf die Straße gegangen.
Titelbild: APA Picturedesk