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Trump-Anwalt Giuliani plante Wien-Reise – Welche Rolle spielt Wien in der Ukraine-Affäre?

Wien ist seit dem Kalten Krieg das Drehkreuz des Westens nach Osteuropa. Nun wird klar, dass die österreichische Hauptstadt auch in der Ukraine-Causa um US-Präsident Trump zunehmend ins Zentrum rückt. Zwei Vertraute von Trump-Anwalt Giuliani, dem ehemaligen Bürgermeister von New York City, sind bereits am Mittwochabend auf dem Weg nach Wien in Washington verhaftet worden.

Wien, 11. Oktober 2019 / Der schrille Trump-Anwalt und ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudi Giuliani ist einer der Hauptakteure in der Ukraine-Affäre, die die USA aktuell in Atem hält. Wie ZackZack.at berichtete, droht US-Präsident Donald Trump ein Amtsenthebungsverfahren aufgrund eines Telefonats mit dem neuen ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski. In diesem soll Trump Selenski gedrängt haben, mittels Ermittlungen gegen seinen demokratischen Mitbewerber Joe Biden und seinen Sohn Hunter den Demokraten im Vorwahlkampf zu schaden.

Giuliani-Vertraute auf dem Weg nach Wien verhaftet

Nun gerät Wien immer mehr in den Fokus der Affäre. Rudi Giuliani wollte offenbar am Donnerstagabend nach Wien reisen. Dubios: Einen Tag zuvor sind Vertraute von Giuliani, Lev Parnas und Igor Fruman, bereits in Frankfurt verhaftet worden! Sie waren auf dem Weg nach Wien mit einem One-Way-Ticket. Zuvor waren sie laut Aussage von Giuliani angeblich bis zu sechs Mal in der österreichischen Hauptstadt – aus „geschäftlichen Gründen“, wie es heißt. Die beiden werden verdächtigt, gegen US-amerikanische Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen zu haben. Konkret geht es in der Anklage um Spendenwäsche für Kampagnen der Republikanischen Partei. Auch in der Ukraine-Affäre spielen die zwei Männer eine Rolle: für Giuliani stellten sie Kontakt zu zwei Generalstaatsanwälten in der Ukraine her, um die Ermittlungen gegen Trumps demokratischen Mitbewerber Biden voranzutreiben. Auch sollen über Parnas und Fruman Gelder an einen republikanischen Abgeordneten geflossen sein, der für die Absetzung der US-Botschafterin in Kiew, Marie Yovanovitch, verantwortlich kampagnisiert haben soll.

Was wollte Giuliani in Wien?

Welchen Anlass die geplante Reise des umstrittenen Trump-Anwalts hatte, ist nicht bekannt. Er selbst fiel mit einer wenig wasserfesten Erklärung auf. Angeblich wollte Giuliani laut eigener Aussage die beiden Mittelsmänner erst nach ihrer Rückkehr aus Wien treffen – allerdings gab er das zu einem Zeitpunkt bekannt, als seine eigenen Wien-Pläne noch nicht in der Öffentlichkeit waren. Wenn stimmt, was Giuliani behauptet, wäre er also 24 Stunden nach Parnas und Fruman nach Wien gereist, ohne sie in Österreich treffen zu wollen, um sich nach ihrer Rückkehr wieder mit ihnen zu treffen. Vor der Verhaftung der zwei Männer gab es mit Giuliani bereits ein Treffen im Trump Hotel in Washington. Trump selbst behauptet, die zwei Vertrauten seines Anwalts nicht zu kennen. Dumm nur, dass Fotos existieren, die ihm mit den beiden Herren zeigen. „Es kann sein, dass es Fotos gibt, weil es von mir Fotos mit jedem gibt“, so Trump.

(wb)

Titelbild: CommenWiki, Pixabay

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