Dienstag, April 23, 2024

Mark Zuckerberg erneut im Kongress verhört. Facebook zum Polit-Rapport

Erneut musste Facebook-Chef Mark Zuckerberg zu einer Anhörung in den US-Kongress. Thema: Die Facebook-Währung Libra. Der Kongress ging scharf mit Zuckerberg ins Gericht. Der äußerte Verständnis und zeigte sich weitaus menschlicher als bei der ersten Anhörung. Seine Digitalwährung hat mit viel politischem Gegenwind zu kämpfen.

Washington, 24. Oktober 2019 / “Wir haben in den vergangenen Jahren viele Probleme gehabt. Und ich bin sicher, Leute wünschen sich, dass irgendjemand anderes mit der Idee kommt, nur nicht Facebook“, erklärte Zuckerberg. Der Facebook-Gründer zeigte sich dieses Mal vor der Politik beinahe reumütig.

Entwarnung: Zuckerberg kein Androide

Bei der ersten Anhörung rund um die Cambridge Analytica-Affäre gab sich Zuckerberg stoisch, menschliche Emotionen zeigte er nicht. Das Netz spekulierte daraufhin, ob es sich bei Zuckerberg nicht um einen Androiden handelt. Jetzt gibt es Entwarnung: er musste während der vierstündigen Anhörung aufs Klo.

Das diesmalige Thema im Kongress: die Digitalwährung Libra. Sie soll nach den Vorstellungen von Facebook zunächst vor allem für Geldüberweisungen über Ländergrenzen hinweg zum Einsatz kommen. Später aber auch zum Bezahlen von Einkäufen. Die Idee ist, dass Libra mit etablierten Währungen wie Euro oder Dollar erworben werden kann. Das Geld soll dabei eins zu eins zur Absicherung der Digitalwährung verwendet werden.

Das macht Finanzpolitiker unruhig. Eine Destabilisierung des etablierten Finanzsystems, wenn große Geldmengen in Libra und zurückgetauscht werden, wird befürchtet. Nach der Kritik zogen sich namhafte Partner aus der Finanzbranche wie Mastercard, Visa und Paypal aus dem Libra-Projekt zurück.

Libra wird kontrovers diskutiert

Dennoch wurde kürzlich eine Libra-Assoziation mit Sitz in der Schweiz gegründet. Diese sei unabhängig, betonte Zuckerberg. Zugleich versicherte er: “Facebook wird mit Libra warten, bis die US-Regulierer ihre Zustimmung gegeben haben.” Doch er machte auch Druck: China würde eine Übermacht werden, nur Facebook könne diese Übermacht verhindern. China gehe einen ähnlichen Weg wie Facebook und wenn sich die USA nicht an Innovationen beteiligen, sei die Führungsrolle des Landes im Finanzgeschäft in Gefahr.

Die Politik ließ dies nicht auf sich sitzen. So warnte etwa der Abgeordnete Brad Sherman, Libra würde zur richtigen Währung “für diejenigen, die den Dollar nicht mögen” – etwa Drogenhändler oder Steuerhinterzieher. Andere zogen die Erklärung in Zweifel, Facebook wolle mit Libra den Menschen helfen, die durchs Raster des heutigen Bankensystems fielen. Es war wohl nicht der letzte Auftritt des Facebook-Chef vor der hohen Politik.

(APA/red.)

Titelbild: APA Picturedesk

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