Dienstag, April 23, 2024

Steirischer Landesbaron will Platz eins – Schützenhöfer mit Ultimatum an Wähler

“Meine Zeit ist beendet, wenn ich nicht Erster werde.” Der steirische ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer stellt seinen Wählern vor der Landtagswahl die Rute ins Fenster. Der Sprengmeister der rot-schwarzen Koalition in der Steiermark geht in die Offensive. Der 24. November dürfte zum Schicksalstag für den ÖVP-Spitzenkandidaten werden. Wahre Worte oder macht er den Schüssel-Move?

Wien, 06. November 2019 / Beim Wahlkampfauftakt der ÖVP für die steirische Landtagswahl letzten Montag auf der Grazer Messe zeigte sich der derzeitige Landhauptmann Herrmann Schützenhöfer kämpferisch. Sollte er mit seiner steirischen ÖVP nicht auf Platz eins am Wahlsonntag landen, würde er zurücktreten. Bei der letzten Landtagswahl 2015 erreichte er nur den zweiten Platz, reklamierte sich aber zum Landeshauptmann hoch.

Macht er den Schüssel?

Ein mutiger Sager vom Landeshauptmann. Jedoch kommt damit bei so manchen die Erinnerung an Altkanzler und “Kurz-Marionettenspieler” Schüssel hoch. Dieser versprach vor der Wahl 1999, er würde in Opposition gehen und unter keinen Umständen an einer Regierung teilnehmen. Der Rest ist Geschichte: Die Schüssel-ÖVP wurde Dritter hinter SPÖ und FPÖ und bildete mit den Blauen eine Koalition.

Wie viel ist Schützenhöfers Wort wert?

Schützenhöfer äußerte sich auch über mögliche Koalitionsvarianten nach der Wahl. Er schließe keine der Parteien aus, auch nicht die bis zu den Knöcheln in der Liederbuchaffäre steckende FPÖ. Kurioserweise zeigte sich der Landeshauptmann enttäuscht von der SPÖ bezüglich vermeintlicher Untergriffe in der Vorwahlkampfzeit. Schützenhöfer selbst verhielt sich in den Verhandlungen nach der Wahl 2015 gegenüber der SPÖ auch nicht gerade „Gentlemen-like“. Ex-SPÖ-Landeshauptmann Voves zeigte sich damals so sehr menschlich enttäuscht, dass er sich genötigt fühlte, einen „offenen Brief“ an Schützenhöfer zu schreiben: „Mit diesem Koalitionsbruch hast Du in den Köpfen der Wählerinnen und Wähler das steirische Miteinander aufgekündigt, und dieses lässt sich nunmehr auch nicht mehr glaubwürdig fortsetzen. War es das wert?“ Wie viel Schützenhöfers Wort wert ist, ist somit jedem selbst überlassen.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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