Freitag, März 29, 2024

Julia Herr wird Klimaschutzsprecherin – SPÖ offenbart Personalnot

Die SPÖ hat eine neue Speerspitze für den Kampf gegen den Klimawandel gefunden. Die SP-Rebellin Julia Herr wird zur neuen Klimasprecherin der Partei. Die Qualifikation der Soziologiestudentin für den Posten wird in den Sozialen Netzwerken in Frage gestellt. Handelt es sich nur um einen Posten, um die Revoluzzerin ruhigzustellen?

Wien, 11. November 2019 / Einer der wichtigsten Posten wandert an die Vorsitzende der Sozialistischen Jugend (SJ). Die 26-jährige Julia Herr wird Klimaschutzsprecherin der SPÖ. Die Klimaschutzanliegen, eines der zentralen Themen der kommenden Legislaturperiode, werden somit an die parteiinterne Rebellin vergeben. Seit Oktober sitzt die Soziologiestudentin im Nationalrat, nachdem sie nach langem Zittern einen Platz unter den 183 Abgeordneten ergatterte. Herr kritisierte die Parteispitze in den schweren Tagen nach der Wahl aufgrund der Bestellung von Christian Deutsch zum Bundesgeschäftsführer der SPÖ heftig.

Warum gerade Herr?

Die brennendste Frage ist natürlich: Was qualifiziert Julia Herr für den Posten? Heftig kritisiert wird Herr in den Sozialen Medien wegen ihres nicht abgeschlossenen Studiums im naturwissenschaftlichen Bereich oder mangelnder etwaiger Arbeitserfahrung im Umweltsektor. Bereits ihr Vorgänger als Bereichssprecher für Umwelt, Klaus Feichtinger, verfügte als ausgebildeter Jurist zumindest auf akademischen Level ähnliche “Umweltkompetenzen” wie Herr. Es scheint daher kein Herr-Problem, sondern ein SPÖ-Problem in Sachen Umweltkompetenz zu geben.

Ganz ohne Kompetenz ist sie nicht

Eine Sache verbindet Herr dann doch mit der Umwelt. Unter der Herr-schaft Herrs in der SJ wurde ein 16-seitiges Paper über den „Green New Deal“ publiziert, welcher auf eine Vollbeschäftigung in der „Grünen Wirtschaft“ abzielt. Leute, die keinen Arbeitsplatz in der „Grünen Wirtschaft“ finden, sollen einen staatlich finanzierten Posten erhalten. Ein „Recht auf Arbeit“ soll damit eingeführt werden. Die enormen Kosten, die eine solche staatlich garantierte Vollbeschäftigung erzielen würde, müssten über sogenannte „Green Bonds“, Grüne Anleihen bei der Europäischen Investitionsbank, finanziert werden. Zudem wird die SPÖ-Lieblingsfinanzierung, die Erbschaftssteuer, als Möglichkeit genannt.

Herr eckt an

Generell fällt Herr mit einem sehr unorthodoxen Stil auf, wie etwa mit der Aussage, dass Venezuela mit der groß angelegten Verstaatlichung von Betrieben als Vorbild für Österreich agieren solle. Venezuela kämpft seit 2013 mit einer schweren Wirtschaftskrise, die sich in Hyperinflation, Versorgungsengpässen und Hungersnöten niederschlägt. Ihre von der Parteilinie abdriftenden Ideen könnten auch ein Grund für die Bestellung als Umweltsprecherin sein.

Nach ihrer Kritik an Bundesgeschäftsführer Deutsch wurde Herr von vielen Medien als zweite Geschäftsführerin gehandelt. Der Posten als Umweltsprecherin, einem der wichtigsten Themenposten der nächsten Legislaturperiode, könnte die oft aneckende SJ-Chefin fürs erste ruhigstellen.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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