Samstag, April 20, 2024

Überwachungsstaat ante portas – Gesichtserkennung ab Dezember

Gesichtserkennung ab Dezember

Handy entsperren, Türen öffnen, Einkaufen ohne Kassa. All das macht Gesichtserkennung möglich. Die Software trainieren wir selbst. Selfie-Posten und Leute “taggen” in Facebookbildern füttern die Datenbank. Ab Dezember wird die Polizei sie als neues Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung nutzen und die Kehrseite der Medaille zeigen. Totalüberwachung und Verfolgung sind in China mittels Gesichtserkennung bereits gang und gäbe. Aus einigen amerikanischen Großstädten wurde die Technologie bereits verbannt: Sie sehen die Bürgerrechte gefährdet. Jetzt kommt die Technologie nach Österreich.

Wien, 15. November 2019 / Stolz präsentierte das Bundeskriminalamt (BK) im Frühling, dass Österreich ein neues Tool zur Verbrechensbekämpfung einsetzen wird: Die Gesichtserkennung. Begeht jemand eine Straftat und wird von einer Kamera eingefangen, gleicht die Software vorhandene Lichtbilder der Referenzdatenbank, wie etwa Führerscheinfotos, ab. Das BK äußerte sich dazu insoweit, als dass die Technologie nur bei Schwerverbrechen eingesetzt werden würde. Die Erfahrungsberichte aus China und den USA sind jedoch besorgniserregend. Ein weiterer Schritt in Richtung Überwachungsstaat.

China sieht alles

Die Massenüberwachung ist in China bereits gang und gäbe. Dort wird sie bereits für kleinere Delikte, wie etwa für Fahren ohne Anschnallen oder bei Rot über die Straße gehen, verwendet. Bei Verfehlungen wird dadurch innerhalb des sehr umstrittenen Sozial-Kredit-Systems der Chinesen die Kreditwürdigkeit der “Täter” herabgesetzt. Auch für die Totalüberwachung der muslimischen Minderheit der Uiguren wird sie verwendet. Sogar private Firmen können auf die Daten aus der Überwachung zugreifen.

Bürgerrechte schwer eingeschränkt

In den USA ist die Technologie zur Verbrechensbekämpfung bereits in über 30 Bundesstaaten erlaubt. Die kalifornische Großstadt San Francisco verbannte die Technologie jedoch aus ihrem “Sortiment”, da sie eine Einschränkung der Bürgerrechte darin sah.

Nicht nur für Straftaten

Neben der Kriminalbekämpfung wird Gesichtserkennung zunehmend für alltägliche Tätigkeiten eingesetzt. Amazon ging einen besonderen Schritt. In den USA ist es in den 16 Filialen der Supermarktkette Amazon Go möglich, ohne Kassa einzukaufen. Die Gesichtserkennungssoftware erkennt die Personen und welche Produkte sie einkaufen. Kunden können, ohne an einer Kassa zu stehen, einfach aus dem Geschäft wieder herausspazieren. Der Betrag wird dann einfach vom Konto abgebucht, nachdem festgestellt wurde, um wen es sich handelt. Datenschützer schlagen aufgrund der einschneidenden Rechte jedoch Alarm. Dagegen ist die JÖ-Karte eine Heiligkeit.

(bf)

Titelbild: Pixabay

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