Alle Fakten zur Landtagswahl

Am 24. November wählen die Steirer einen neuen Landtag. Sechs Parteien stehen am Stimmzettel. Rund 955.800 wahlberechtigte Steirer haben am Sonntag die Möglichkeit, die Zukunft ihres Landes für die kommenden fünf Jahre zu bestimmen.

Wien, 23. November 2019 / In den vier Wahlkreisen sind für die kandidierenden Parteien insgesamt 48 Mandate zu holen. Die meisten Mandate sind dabei in Wahlkreis 1 (Graz und Umgebung, 15 Mandate) und Wahlkreis 4 (Obersteiermark, 14 Mandate) zu vergeben.

Parteien und Spitzenkandidaten

Die sechs antretenden Parteien und ihre Spitzenkandidaten sind:

Stimmenabgabe

Alle Steirer ab 16 Jahren mit Hauptwohnsitz im Land Steiermark dürfen wählen – entweder mittels Briefwahl oder mittels direkter Stimmabgabe im zugehörigen. Eine Zeitbegrenzung für den Aufenthalt in der Wahlkabine gibt es übrigens nicht. Wenn allerdings andere an ihrer Stimmabgabe gehindert werden, könnte es sein, dass der Wahlleiter Trödler zum Verlassen der Wahlzelle auffordert.

Die Wahllokale öffnen frühestens um 7 Uhr und schließen spätestens um 16 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt dürfen bereits ausgezählte Ergebnisse veröffentlicht werden. Die jeweiligen Öffnungszeiten variieren von Wahllokal zu Wahllokal.

Kommunistisch steirisch

Die steirische KPÖ ist ein ganz spezielles steirisches Phänomen: während “die Kummerln” auf Bundesebene seit Ende der 1950er Jahre unbedeutend sind, sitzen die Kommunisten nicht nur in einigen steirischen Gemeinderäten, sondern seit 2005 auch durchgehend im Landtag.

Die KPÖ profitiert dabei von einer schwachen SPÖ – selbst die ehemals sozialistischen Hochburgen in der industriell geprägten Obersteiermark können daran nichts ändern. Die KPÖ ist nicht nur in Graz stark: In Eisenerz sind die Kommunisten zweitstärkste Kraft hinter der SPÖ und stellen die Vizebürgermeisterin. In Knittelfeld sind sie mit fünf von 32 Sitzen auf Platz drei im Gemeinderat hinter SPÖ und knapp hinter der FPÖ. Ihr Ziel am 24. November ist der Wiedereinzug in den Landtag.

Endgültiges Ergebnis

102.846 Wahlkarten wurden ausgegeben – knapp 11 Prozent der 955.795 Wahlberechtigten haben also eine Wahlkarte erhalten. Das sieht nach einem Briefwahlrekordergebnis aus.

Das endgültige Ergebnis der Wahl daher erst am Montag feststehen, nachdem Briefwahlstimmen und abgegebene Wahlkarten ausgezählt wurden. Gerade für NEOS und KPÖ könnten wenige Stimmen im Wahlkreis Graz/Graz Umgebung entscheidend sein. Amtlich wird das Endergebnis erst mit der Sitzung der Wahlbehörde am Mittwoch, den 27. November.

Eine Analyse des besonderen Wahlrechts in der Steiermark gibt es hier.

Ergebnis 2015

Bei der letzen Landtagswahl 2015 sah das Ergebnis folgendermaßen aus:

Am Sonntag wird das voraussichtliche Wahlergebnis laut Prognosen ganz anders aussehen: FPÖ und SPÖ werden starke Verluste vorausgesagt, Grünen-Wählerstimmen könnten sich verdoppeln.  Auch die ÖVP rechnet dank der anhaltenden Popularität von Sebastian Kurz mit einem Stimmenzuwachs, .

(lb)

Titelbild: APA Picturedesk