Zwei österreichische Projekte aus Wien und Lustenau ausgezeichnet
CLARINET ist ein EU-Projekt, welches zum Ziel hat, das Bewusstsein über den Beitrag von Migranten für EU-Gesellschaften zu stärken. Es setzt dabei auf die Kommunikation vor Ort, also auf Gemeindeebene, an. Nun wurden in Barcelona die Preisträger ausgezeichnet. Wien ist einer der drei Projektsieger, Lustenau erhielt eine spezielle Würdigung.
Wien/Barcelona, 26. November 2019 / Integration und Migration sind komplexe Themen. Migrant zu sein, ist in vielen Fällen kein leichtes Schicksal. Stehen Migranten doch oftmals am Rande der Gesellschaft. Unwissenheit und Vorurteile sind starke Treiber, wenn es um das Ausschließen von Menschen aus der Gesellschaft geht. Werden die Geschichten von Migranten jedoch sichtbar, so ändert sich der Blickwinkel auf sie.
CLARINET macht sichtbar
Abkürzung für Communication of Local AuthoRities for INtegration in European Towns) möchte erfolgreiche Kampagnen und Kommunikationsaktivitäten auszeichnen, die von oder für Gemeinden durchgeführt wurden und die zeigen, wie Migration für Europa von Vorteil sein kann. Insgesamt wurden 53 Projekte aus acht EU-Ländern eingereicht.
Drei Kategorien
Die Sieger in den drei Kategorien “Klassische Medien”, “Internet und Soziale Medien” sowie “Events” wurden gestern in Barcelona präsentiert. Österreich war mit 13 Einreichungen vertreten. Das Projekt „Gegen Vorurteile“ aus Wien konnte im Bereich “Klassische Medien” den Gesamtsieg erringen. Die Gemeinde Lustenau erhielt in der Kategorie “Events” für die Veranstaltung „8 Geschichten, 8 Gesichter aus Lustenau“ eine spezielle Würdigung.
Das Siegerprojekt aus Wien
Die Kampagne „Gegen Vorurteile“ startete 2013 mit einem Kreativ-Workshop mit jugendlichen Migranten, die einen Basisbildungs-Kurs von Interface Wien besuchten. Interface Wien fördert die gesamtgesellschaftliche Integration von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Migrationshintergrund. Die Jugendlichen ließen sich dabei mit persönlichen Botschaften gegen Vorurteile fotografieren. Die entstandene Fotoausstellung war dann an vielen Stellen in Wien zu sehen. Im Oktober 2015 wurde die Kampagne mit dem Plakat „Gegen Vorurteile“ fortgesetzt. Das Plakat wurde an allen Wiener Schulen aufgehängt. Die Plakat-Initiative „Gegen Vorurteile“ wird nun neu aufgelegt werden.
Spezielle Würdigung für Lustenauer Projekt
Acht junge Migranten zwischen 13 und 17 Jahren aus Lustenau haben ihre ganz persönlichen Geschichten aufgeschrieben. In einer zweitägigen Schreibwerkstatt sprachen sie über ihre Familiengeschichte und über die Vor-und Nachteile, die ihre Herkunft mit sich bringt. Aus den vielen Erzählungen entstanden Geschichten, die sie aufs Papier brachten. Mit professionell fotografierten Porträts entstand eine Ausstellung. Die erste Präsentation fand beim „Markt der Kulturen“ statt. Anschließend wurden die Porträts und Geschichten im Lustenauer Rathaus und in der örtlichen Bibliothek ausgestellt.
(sm)