Donnerstag, März 28, 2024

TU Wien besetzt – Polizei räumt Festsaal

Polizei räumt Festsaal

Die Technische Universität Wien war für einige Stunden besetzt. Rund 100 Studenten zogen in den Festsaal des Gebäudes ein und wollten offenbar dortbleiben. Sie forderten einen Dialog mit den Regierungsverhandlern. Explizit mit Sigi Maurer. Nach einigen Stunden friedlicher Besetzung kam es um knapp 22 Uhr zur Räumung des Festaals. Mit Video!

Wien, 10. Dezember 2019 / Besetzung auf der TU Wien: Nach einem Protest vor dem Hauptgebäude der TU zogen rund 100 Studenten in den Festsaal der Uni. Nach einer Demonstration versuchten mehr als 100 Studierenden um ca 15:30 Uhr den Festsaal der Technischen Universität (TU) Wien zu besetzen. Einem Teil davon gelang es auch.

“Uns reicht’s” – Studis mit Forderungen an Verhandler und ehemalige “unibrennt”-Aktivistin Sigi Maurer

Doch die Universität regelte die Besetzung. Indem sie weiteren solidarischen Studierenden aufgrund von “Sicherheitsgefährdungen” den Zutritt verweigerte. Dies geschah durch die Sicherheitsfirma der TU.  Später kam die Polizei hinzu. “Als Vermittlerrolle” wie der Pressesprecher der LPD Wien vor Ort zu ZackZack.at sagte.

Das Rektorat richtete den Studis aus, man würde sich um ein Gespräch mit der Politik bemühen. Gegen 18 Uhr hieß es aber von Seiten der Studierenden, dies wäre ein Angebot, nur dann, wenn der Saal freiwillig heute Abend verlassen werde.

Bereits vorher waren sich die Studenten einig, solange zu bleiben, bis ihre Forderungen gehört werden würden. “Wir haben genug gewartet”, war im Laufe des Abends noch öfter zu hören. Ein Sprecher sagte zu ZackZack.at:

Wir werden solange bleiben, bis unsere Forderungen erfüllt sind. Wenn wir vorher geräumt werden, dann ist das eben so. Ich glaube aber nicht, dass die TU solche Bilder haben will. Unsere Forderungen richten sich an die Regierungsverhandler, aber dezidiert an Sigi Maurer. Wir sprechen sie direkt an, denn sie war vor 10 Jahren eine von uns.”

Den Saal durfte man nur noch mit “Passierschein”  aus Papier verlassen und betreten. Auch Essen durfte offenbar ziemlich bald keines mehr in den Saal gebracht werden. Damit war die Gruppe von möglichen Unterstützern sehr schnell isoliert. 2009 ließ man die Studenten gewähren. Damals besetzten sie mehrere Hörsäle, auch den größten Wiens, das Audimax.

Aus der mehrmonatigen Besetzung wurde die berühmte “unibrennt”-Bewegung. Eine Person die aus dieser Bewegung als politische Person hervorging, war Sigi Maurer. Sie verhandelt aktuell für die Grünen auch Bildung. Sie richtete den Studenten am Abend aus, sie hätte erst am Donnerstag Zeit, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Schon früh roch es im Gebäude nach Räumung. Auch wenn sich sowohl Polzei als auch Studierende unauffälig und gelassen gaben. Die Besetzer versuchten eine gemeinsame Linie im Plenum zu finden. Währenddessen standen einige Polizisten im Vorraum des Festsaals. Ein- und Ausgehen wurde streng kontrolliert. Es wirkte nicht nach etwas Dauerhaftem, trotzdem versuchten sich die Besetzer zur Nacht einzurichten.

Räumung

Um 21:30 kam es dann zum jähen Ende. Die Polizei forderte die Besetzer auf zu gehen. Das geschah nicht, dann wurde der Saal in wenigen Minuten geräumt. Die Studierenden sagten nach der Räumung:

“Wir wurden geräumt, weil die Uni keinen Raum für uns hat. Keinen Raum für Diskurs, keinen Raum für Dialog.”

Die Protestgruppe entstand aus einer Gruppe von TU-Studenten, die ursprünglich auf den Platzmangel an der Uni aufmerksam machen wollte. Sie forderte mehr Räume und Infrastruktur für die Studierenden. Mittlerweile will man auch eine Ausfinanzierung der Unis, freien und offenen Hochschulzugang, weniger Leistungsdruck und eine geringere Verschulung des Studiums.

Gemeinsam wolle man “gegen eine stagnierende Hochschulpolitik” protestieren, “die von Personen gemacht wird, die davon gar nicht betroffen sind”. Die Hochschulpolitik habe “ein strukturelles Problem, das von unten gelöst werden muss.“

(ot)

Titelbild: Twittter @wiederbrennen

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