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Krise zwischen Moskau und Berlin – Nach Bluttat im Berliner Tiergarten

Nach Bluttat im Berliner Tiergarten

In der Affäre um den Mord an einem Georgier im Berliner Tiergarten spitzen sich die Spannungen zwischen Moskau und Berlin zu. Nach der Ausweisung des russischen Botschafters aus Berlin, reagiert der Kreml mit einer „Vergeltungsmaßnahme“ und weist deutsche Diplomaten aus Moskau aus.

Moskau/Berlin, 12. Dezember 2019 / Das russische Außenministerium erklärte am Donnerstagvormittag, dass Moskau nun zwei deutsche Diplomaten ausweisen wird. Zuvor wurde offenbar der deutsche Botschafter, Dr. Géza Andreas von Geyr, von Moskau einbestellt. In der Diplomatie ein Zeichen für eine größere Krise!

Bluttat in Berlin wirft Fragen auf

Die “Vergeltungsmaßnahme“ für die Ausweisung von zwei russischen Diplomaten aus Deutschland ist der nächste Akt im Streit zwischen Moskau und Berlin. Wegen des Mordes, hinter dem die deutsche Justiz russische Stellen vermutet, hatte das Auswärtige Amt in Berlin zuvor zwei russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt.

Die Mitarbeiter haben sieben Tage Zeit, das Land zu verlassen. Das teilte das Außenministerium von Sergej Lawrow am Donnerstag mit.

Das russische Außenministerium hatte zuvor im Streit über die Ermittlungen nach dem Mord an einem Georgier in Berlin den deutschen Botschafter einbestellt. Präsident Wladimir Putin hatte eine “spiegelgenaue” Reaktion angekündigt.

Deutschland vermutet Auftragsmord

Die Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel wirft Russland fehlende Kooperation bei der Aufklärung der Bluttat im Berliner Tiergarten vor. Ein 40-jährige Georgier, der in der russischen Teilrepublik Tschetschenien auf Seite der Separatisten gekämpft haben soll, war am 23. August in Berlin von hinten erschossen worden. Der mutmaßliche Täter ist ein Russe und wurde von der Polizei gefasst. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen. Die Bundesanwaltschaft verdächtigt staatliche Stellen in Russland oder in der Teilrepublik Tschetschenien, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Mittlerweile wurden auch Ermittlungen eingeleitet.

Putin bezeichnet Toten als „Banditen“

Putin hat den Erschossenen als “Banditen” und “Mörder” bezeichnet und für einen Terroranschlag auf die Moskauer Metro verantwortlich gemacht. Den deutschen Behörden warf der russische Präsident vor, den Mann trotz entsprechender Gesuche von Seiten Moskaus nicht ausgeliefert zu haben. Aus der deutschen Bundesregierung hieß es, ein solches Ersuchen sei überhaupt nicht bekannt.

Fall erinnert an Skripal

Der Fall des Georgiers und der diplomatische Konflikt erinnern stark an den Fall Sergej Skripal. Damals, im Frühjahr 2018, gab es zwischen Moskau und Berlin Mit Deutschland einen diplomatischen Konflikt, als im Streit mit dem Westen um den vergifteten Ex-Agenten Skripal jeweils vier Botschaftsmitglieder ausgewiesen wurden.

(red/APA)

Titelbild: APA Picturedesk

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