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Should I stay or should I go? – UK-Schicksalswahlen

UK-Schicksahlswahlen

Am Donnerstag entscheidet sich die Zukunft von mehr als 66 Millionen Menschen und kommenden Generationen. Das Vereinigte Königreich wählt ein neues Parlament. Setzt sich Boris „BoJo“ Johnson durch, gibt es den (harten) Brexit. Kommt eine linke Mehrheit, ist alles offen.

Wien/London, 12. Dezember 2019 / Bei den heutigen Parlamentswahlen im Vereinigten Königreich lässt sich Stunden vor Schließen der Wahllokale kein Sieger voraussagen. Im Match Boris Johnson (Tories) gegen Jeremy Corbyn (Labour) steht die Zukunft des Landes auf dem Spiel.

Die Stimmung ist aufgeheizt wie selten zuvor in der Geschichte des Landes. Konservative Kommentatoren sehen die „einmalige Chance, Labour in den Mistkübel der Geschichte zu werfen“. Liberale und Proeuropäer wissen: Es ist wahrscheinlich die allerletzte Gelegenheit, den Brexit zu verhindern.

Knappes Rennen

Die letzten Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Die Konservativen unter Boris Johnson liegen bei 41 Prozent, etwa fünf Punkte vor Jeremy Corbyns Labour. Beide Parteichefs kämpfen mit schlechten Beliebtheitswerten. Auch die Liberaldemokraten zittern um ein gutes Ergebnis. Sie werden laut Umfragen Mühe haben, ein zweistelliges Ergebnis über die Ziellinie zu bringen. Im Ringen um eine Regierung werden die Liberalen möglicherweise zusammen mit der sozialdemokratischen schottischen Nationalpartei das Zünglein an der Waage sein.

Milchmann Johnson

Wegen des britischen Mehrheitswahlrechts hängen die Ergebnisse oft von wenigen hundert Stimmen in bestimmten Wahlkreisen ab. Besonders heiß umkämpft sind diesmal traditionelle Labour-Wahlkreise in Nordengland. Die Zukunft der einst stolzen Arbeiterpartei und mit ihr des vereinigten Königreichs könnte sich dort entscheiden. Kein Wunder, dass bis zur letzten Minuten Wahlkampf betrieben wurde. Premier Johnson spielte sogar den Milchmann. In Österreich weckt das Erinnerungen an die Pizzalieferungen durch Ex-Bundeskanzler Christian Kern.

Ergebnisse werden erst gegen Mitternacht erwartet. Der Rest Europas wird mehrheitlich also frühestens morgen erfahren, wie die Zukunft des Kontinents aussehen könnte. Durchaus wahrscheinlich ist, dass sich keine klaren Mehrheiten ergeben. Für viele Briten wie Kontinentaleuropäer, die ein „Ende mit Schrecken“ vorzögen, wäre das der schlechtestmögliche Ausgang.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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