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Kroatien wählt

Aktuellen Umfragen zufolge wird das Rennen um die Präsidentschaft in Kroatien sehr knapp. Elf Kandidaten stellen sich der Wahl für das Amt am kommenden Sonntag.

Wien/Zagreb, 20. Dezember 2019 / Insgesamt dürfen 3.854.747 Wahlberechtigte am kommenden Sonntag bei den Wahlen zum fünften Präsidenten – oder Präsidentin – Kroatiens ihre Stimme abgeben.

Breites Kandidaten-Feld

Die elf Kandidierenden dürfen ihr Programm noch bis heute vorstellen. Neben der aktuellen Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović (HDZ, nationalkonservativ) stellen sich auch Zoran Milanović (SDP, sozialdemokratisch), Miroslav Škoro (rechtskonservativ), Ivan Pernar (SIP, linkspopulistisch), Mislav Kolakušić (unabhängiger Kandidat), Dario Juričan (Antikorruptionsaktivist), Anto Đapić (rechts), Dalija Orešković (Start, linksliberal), Katarina Peović Vuković (Arbeiterfront), Dejan Kovač (unterstützt durch die Sozial-Liberale Partei) und Nedjeljko Babić (Regionalpartei) der Wahl.

Das Rennen wird knapp

Wenige Tage vor der Wahl scheint die Zukunft des Landes ungewiss. Allem Anschein nach wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der aktuellen nationalkonservativen Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović, dem ehemaligen sozialdemokratischen Premier Zoran Milanović und dem rechtskonservativen Sänger Miroslav Škoro. Laut den aktuellen Umfragen liegt die amtierende Präsidentin bei 26,8 Prozent, dicht gefolgt von Milanović mit 25,4 Prozent und Škoro mit 23 Prozent. Die aktuelle Präsidentin sagte Konfrontationen im Fernsehen mit den anderen Kandidaten ab. Angeblich, wie sie sagt, wegen Terminkollisionen.

Bosnische Kroaten könnten entscheidend sein

Entscheidend könnten die kroatischen Wähler in Bosnien und Herzegowina sein. Dort leben die meisten Wahlberechtigten außerhalb Kroatiens. Insgesamt sind es 92.663, was keine geringe Zahl ist, denn in der zweiten Runde der letzten Präsidentschaftswahlen besiegte Grabar-Kitarović den Gegenkandidaten Ivo Josipović nur mit knapp 32.435 Stimmen Vorsprung. In Mostar wurden die letzten Stimmen ausgezählt. Der bosnische Ableger der führenden HDZ fährt daher eine Kampagne, für die kroatische Schwesterpartei zu stimmen.

Wahlkampfkosten-Obergrenze

Jeder Kandidat darf bis zu acht Millionen Kuna (etwas mehr als eine Million Euro) für Wahlwerbung ausgeben. Auf der Webseite der staatlichen Wahlkommission werden die Ausgaben der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Gegensatz zu früheren Wahlen sind Präsidentschaftskandidaten jedoch nicht mehr verpflichtet, ihre Werbeausgaben bekanntzugeben.

Bei der wahrscheinlichen Stichwahl müssen die Kroaten am 5. Jänner 2020 nochmal an die Urnen.

(rc)

Titelbild: APA Picturedesk

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