Mittwoch, April 24, 2024

Buschfeuer eskaliert – Sydney knallte trotzdem

Sydney knallte trotzdem

Es war ein langes Hin und Her, ob das große Silvesterfeuerwerk in der australischen Großstadt Sydney aufgrund der anhaltenden Buschfeuer stattfinden soll. Fast 300.000 Menschen unterzeichneten eine Petition gegen das berühmte Feuerwerk im Hintergrund der weltbekannten Oper. Das Feuerwerk wurde trotzdem um Punkt 0 Uhr angezündet.

Wien, 03. Jänner 2020 / „Das Risiko ist zu hoch. Wir müssen die erschöpften Freiwilligen der Feuerwehr respektieren“, schrieb der stellvertretende Premierminister des Bundesstaates New South Wales, John Barilaro, am Montag auf Twitter. Die australische Feuerwehr hat momentan alle Hände voll zu tun. Im Osten des Landes wüten seit Wochen verheerende Buschfeuer, die bereits Todesopfer mit sich zogen. Aus diesem Grund rief die Australierin Linda McCormick eine Petition gegen die Abhaltung des traditionellen Feuerwerks in der Hauptstadt des Bundesstaates New South Wales, Sydney, ins Leben.

Zwölf Minuten Feuerwerk

Das für das Feuerwerk ausgegebene Geld hätte demnach in die Bekämpfung der Brände gesteckt werden sollen. 3,6 Millionen Euro sollen laut Stadtverwaltung in das Feuerwerk geflossen sein. Allen Bemühungen zum Trotz, erhellten um 14 Uhr mitteleuropäischer Zeit Feuerwerkskörper zwölf Minuten lang den Hafen – inklusive Opernhaus. Zur Feier mit rund einer Million Besuchern wehten die Fahnen in Gedenken an die Brandopfer auf Halbmast.

Brände eskalieren: Ausnahmezustand

Mittlerweile eskalieren die Brände. Die australischen Behörden haben tausende Urlauber und Bewohner angewiesen, von den Buschbränden bedrohte Gebiete im Südosten des Landes binnen 48 Stunden zu verlassen. Die Regierung des Bundesstaates New South Wales rief am Donnerstag einen siebentägigen Ausnahmezustand aus.

Die Feuerwehr erklärte ein knapp 300 Kilometer langes Gebiet entlang der Südostküste bis zum benachbarten Staat Victoria zur Touristen-Sperrzone. Auf den Ausfallstraßen aus der Region bildeten sich kilometerlange Staus.

Die Behörden erwarten für Samstag eine neue Hitzewelle in Südostaustralien mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius und starkem Wind und damit erneut extreme Brandgefahr. Bewohner und Urlauber sollen die besonders bedrohten Gebiete deshalb rechtzeitig verlassen.

Feuerwehr kann nicht mehr löschen

New South Wales’ stellvertretender Feuerwehrchef Rob Rodgers warnte, seine Leute seien nicht in der Lage, die Brände zu löschen oder auch nur unter Kontrolle zu bringen: “Wir haben so viele Brände in dieser Region, dass wir nicht die Kapazitäten haben, sie einzudämmen”, sagte er dem Sender ABC: “Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass sich keine Menschen in ihrem Bereich befinden.”

(APA/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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