Donnerstag, März 28, 2024

USA-Iran – Ein Brief sorgt für Verwirrung

Ein Brief sorgt für Verwirrung

Verwirrung hat am Montagabend über Berichte zu einem geplanten Rückzug von US-Truppen aus dem Irak geherrscht. Die USA verschickten einen Brief, der den Rückzug aus dem Gebiet ankündigte. Die US-Regierung sprach von einem Versehen.

Wien, 07. Jänner 2020 /Die US-Regierung hat am Montag Angaben über einen angeblichen Abzug der US-Truppen aus dem Irak zurückgewiesen. Zuvor hatte ein US-General in Bagdad in einem Schreiben an die irakische Armeeführung Truppenbewegungen zur Vorbereitung eines Abzugs angekündigt. US-Generalstabschef Mark Milley sagte, der Brief sei zwar echt, er sei aber versehentlich verschickt worden.

“Es wurde keine Entscheidung getroffen, den Irak zu verlassen. Punkt”, erklärte Verteidigungsminister Mark Esper. Der Brief stehe im Widerspruch zur Haltung der US-Regierung, betonte Esper. “Wir respektieren Ihre souveräne Entscheidung, unseren Abzug anzuordnen”, hieß es in dem Schreiben, das den Nachrichtenagenturen AFP und Reuters vorlag. Die US-Armee werde ihre Kräfte deswegen in den kommenden Tagen und Wochen neu positionieren, um einen Abzug vorzubereiten.

Deutsche Bundeswehr wird “ausgedünnt”

Als Reaktion auf die dramatisch gestiegenen Spannungen im Nahen Osten verlegt die deutsche Bundeswehr einen Teil ihres Kontingents im Irak in Nachbarländer. Das Kontingent werde “vorübergehend ausgedünnt”, sagte ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums.

Irak stimmt für Abzug

Das irakische Parlament hatte am Sonntag für einen Abzug der rund 5.000 im Land stationierten US-Soldaten gestimmt. Damit reagierte es auf die Tötung des iranischen Top-Generals Qassem Solemeini und des hohen irakischen Milizenführers Abu Mahdi al-Muhandis bei einem US-Angriff in Bagdad in der Nacht zum Freitag. Getragen wurde der Beschluss vor allem von den pro-iranischen Kräften im Parlament.

Soleimani soll am Dienstag in seinem Geburtsort Kerman im Südostiran beigesetzt werden. Wegen des erwarteten Andrangs wurde – wie der Montag in der Hauptstadt Teheran – der Dienstag in Kerman zum örtlichen Feiertag erklärt. Damit will die Regierung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich von dem General zu verabschieden, der im Iran nun als Märtyrer verehrt wird.

Trauerzüge im Iran

Zuvor hatte es in mehreren anderen iranischen Städten große Trauerzüge gegeben. Am Montag nahmen nach Medienangaben Millionen Menschen in der Hauptstadt Abschied von Soleimani. Das Leichengebet wurde vom obersten Führer, Ayatollah Ali Khamenei, geleitet, der sichtlich bewegt war.

Soleimani war in der Nacht zum Freitag von US-Drohnen in der irakischen Hauptstadt Bagdad getötet worden. Washington erklärte, der Chef der Quds-Einheiten habe Angriffe auf US-Bürger geplant. Soleimani war der wichtigste Vertreter des iranischen Militärs im Ausland. Er galt als Architekt der iranischen Militärpolitik in den Nachbarländern.

(APA)

Titelbild: APA Picturedesk

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