Dienstag, April 23, 2024

ÖVP-Männer fürs Innenministerium

Das Innenministerium ist voll von ÖVP-Männern. Mit der Bestellung von Helmut Tomac zum Generalsekretär folgt Nehammer dem Prinzip der Postenbestellung im Innenministerium: männlich und ÖVP-nah.

Wien, 09. Jänner 2020 / Aktuell sorgt der Skandal um ÖVPler Dominik Schrott im Innenministerium für Wirbel. Grund genug, sich die mächtigen Sektionschefs und Gruppenleiter in Karl Nehammers Ministerium findet sich aktuell keine einzige Frau. Ob Nehammer etwas daran ändert?

Tiroler Generalsekretär ein Platter-Freund

Die neue Regierung ist stolz auf ihren hohen Frauenanteil. Eine Stufe unter den Ministern sieht die Sache anders aus. Unter den Spitzenbeamten des Innenministeriums findet sich keine einzige Frau. Zwar sind in einzelnen Abteilungen Frauen leitend, die Sektionen und die Gruppen werden jedoch ausschließlich von Männern geführt. Dies hat noch Vorgänger Kickl zu verantworten, er installierte vorzugsweise Männer.

Neuer Generalsekretär im Innenministerium wird Helmut Tomac, bisher Tiroler Landespolizeidirektor. Er gilt als enger Vertrauter von ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter. Platter war in den 2000er Innenminister, er folgte auf den umstrittenen Ernst Strasser. Schon unter Platter und unter Maria Fekter war Tomac im Innenministerium tätig. Nun ist er als höchster BMI-Beamter zurück.

 „Ritter zu Jerusalem“ als Sektionschefs

Unter Herbert Kickl wurde Karl Hutter, ehemaliger Wiener Polizist „Ritter des Heiligen Grab zu Jerusalem“ zum Präsidialleiter ernanntn. Gegen ihn und Sektionschef Mathias Vogl (ebenfalls „Vatikan-Ritter“) ermittelte die Korruptionsstaatsanwaltschaft. Im Raum stand eine 100.000 Euro-Spende an die Peterskirche – aus öffentlichen Geldern. Auch Vogl ist ein alter ÖVP-Mann. Er wurde von Ernst Strasser ins BMI geholt. Auch Sektionschef Hermann Feiner wurde von Strasser in ins Ministerium gehievt. In der Zeit von Kickl konnte sich Feiner trotz schwerer Angriffe seitens der FPÖ halten.

Und auch der Vierte von fünf Sektionsleiter, Peter Webinger, war Ex-Mitarbeiter von Ernst Strasser. Doch er gehört der ÖVP nach eigenen Angaben nicht an. Webinger schaffte es, unter Kickl zum Leiter für „Fremdenwesen“ bestellt zu werden. Ein Sektionschefsposten ist noch vakant. Innenminister Nehammer hat also bald eine wichtige Entscheidung zu treffen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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