Mittwoch, Dezember 11, 2024

Handball-EM: Österreich steigt auf

Mit einer echten Gala sind Österreichs Handball-Männer in die Hauptrunde der Heim-EM eingezogen. Am Dienstag gewann die Truppe von Teamchef Ales Pajovic auch ihr drittes und letztes Vorrundenspiel in der Wiener Stadthalle gegen Nordmazedonien mit 32:28 (18:12) und sicherte Österreich zum dritten Mal nach 2010 und 2014 einen Platz in der EM-Hauptrunde – erstmals aber nimmt man zwei Punkte mit.

Wien, 15. Jänner 2020 / Anstelle einer Zitterpartie zu liefern – Österreich hätte für den Aufstieg auch eine Niederlage mit drei, eventuell sogar vier Toren verkraftet – zeigte sich der Endrunden-Mitveranstalter von seiner besten Seite. Am Ende stand ein souveräner Auftritt gegen den “Angstgegner”, der in Bewerbsspielen bzw. -K.o.-Duellen bisher stets die Oberhand behalten hatte. Als Schlüsselspieler fungierten dabei Kapitän Nikola Bilyk mit sechs Toren und Goalie Thomas Eichberger mit einer Fangquote von beachtlichen 37 Prozent. Bilyk hält damit bei insgesamt 29 Treffern nach drei Spielen.

Deutschland und Spanien kommen in nächster Runde

In der Runde der besten Zwölf ist am Donnerstag Gruppe-A-Sieger Kroatien der erste Gegner. Es folgen im Zwei-Tages-Rhythmus die Duelle mit Spanien (Samstag) und Deutschland (Montag), in die Bilyk und Co. neuerlich als klarer Außenseiter gehen. Abgeschlossen wird die Hauptrunde mit dem Spiel gegen Weißrussland am Mittwoch kommender Woche. Der Gruppenerste und -zweite ziehen ins Halbfinale ein, der Gruppendritte bestreitet gegen den Dritten von Hauptrundengruppe 2 das Spiel um Platz 5. Für den Rest ist die EM vorbei.

Erstmals und in seinem siebenten Länderspiel stand Eichberger von Beginn an im Tor, eine gute Entscheidung. Denn der Steirer brachte den Gegner alleine in der ersten Viertelstunde mit fünf Paraden zur Verzweiflung – ein Kontrast zu den bisherigen Auftritten der ÖHB-Auswahl. Vorne erarbeitete man sich vor lautstarkem nordmazedonischen Anhang einen 4:1-Vorsprung (5.), der zwar 1:40 Minuten später wieder weg war (4:4), in der Folge aber weiter ausgebaut wurde. Nach 18 Minuten lag Rot-Weiß-Rot erstmals vier Tore im Plus (10:6) und ließ den Endrunden-Dauergast von da an nicht den Funken einer Chance.

Pausenführung bereits als Vorentscheidung

Die anfänglichen Mühen im Offensivspiel, die vor allem der einmal mehr kaum zu haltende Bilyk wettmachte, wichen einer locker scheinenden Vorstellung, endlich bei dieser EM gelangen auch zahlreiche Gegenstoßtreffer. Kurz vor der Pause schoss Robert Weber erstmals ein Plus-8 für die Hausherren heraus, die schwache Torhüterquote Nordmazedoniens tat ihr übriges. Mit der 18:12-Pausenführung war die Entscheidung quasi gefallen.

Das Aufbäumen beim Gegner, bei denen der wurfgefährliche Altmeister Kiril Lazarov farblos agierte, blieb nach Seitenwechsel aus. Österreich zog auf 23:13 (36.) davon, dass die Gegner mit einem 6:0-Lauf im Finish letztlich noch einmal bis auf vier Tore heranschnupperten, lag wohl auch daran, dass Pajovic in den letzten 20 Minuten mehrere frische Kräfte brachte. U.a. den 19-jährigen Lukas Hutecek, der in seinem vierten Länderspiel die Tore eins und zwei erzielte. Auch Raul Santos, Daniel Dicker und Jakob Jochmann kamen zum Einsatz, im Finish gab der nachnominierte Routinier Richard Wöss sein Comeback.

(APA)

Titelbild: APA Picturedesk

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