Donnerstag, März 28, 2024

Streiks in Frankreich: Paris geht im Müll unter

Paris geht im Müll unter

Die Franzosen lassen sich nichts gefallen: Frankreich ist seit über einem Jahr von den Gelbwesten-Protesten und den heftigsten Streiks seit 1995 gebeutelt. Wöchentlich gehen Zehntausende Menschen auf die Straßen und streiken gegen Sparpläne der Regierung und die geplante Pensionsreform. Zuletzt schlossen sich auch Metro und Müllabfuhr den Streiks an.  

Wien/Paris, 7. Februar 2020 / Seit über einem Jahr wird Frankreich von den sogenannten Gelbwesten-Protesten erschüttert. Wöchentlich gehen Hunderttausende Menschen auf die Straßen und protestieren. Zusätzlich zu den Gelbwesten-Protesten ist das Land von den heftigsten Streiks seit 1995 gebeutelt: Die Streiks richten sich unter anderem gegen die geplante Pensionsreform, sind aber gleichzeitig auch Äußerung einer generellen Unzufriedenheit des Volkes mit der Sparpolitik des Präsidenten Emmanuel Macron auf Kosten der Bevölkerung.

Paris: Metro und Müllabfuhr streiken

Ein neuer Streikaufruf bei der Pariser Metro und sich häufende Müllberge in der französischen Hauptstadt und in Marseille: Die Proteste gegen die Pensionsreform in Frankreich gehen weiter. Die Gewerkschaft Unsa rief am Donnerstag zu einem “schwarzen Montag” im Pariser Nahverkehr am 17. Februar auf – dann wird die Pensionsreform erstmals in der Nationalversammlung beraten.

Kein alltägliches Bild: Die Straßen in Paris füllen sich mit Müllsäcken, die nicht abgeholt werden. Bild: APA Picturedesk

Marseille will Müllmänner zu Arbeit zwingen

Die Stadtverwaltung von Marseille kündigte ein Verfahren zur Dienstverpflichtung an, um die seit Tagen streikenden Müllabfuhrmänner zur Rückkehr an ihren Arbeitsplatz zu zwingen. In der südfranzösischen Hafenstadt häufen sich rund 3.000 Tonnen Müll. Auch in großen Teilen von Paris werden die Abfälle nicht eingesammelt, weil Arbeiter die Müllverbrennungsanlagen bestreiken.

Zehntausende demonstrieren gegen Pensionsreform

In französischen Städten gingen erneut zehntausende Menschen gegen die Pensionsreform auf die Straße, mit der Präsident Emmanuel Macron die mehr als 40 Pensionssysteme vereinheitlichen und das Defizit der Pensionskassen abbauen will. Insgesamt schwächt sich die Beteiligung an den Demonstrationen aber deutlich ab: In Paris zählte die Gewerkschaft CGT rund 130.000 Teilnehmer. Das waren 50.000 weniger als vergangenen Freitag.

Nizza: 24 Stunden lang keine Bim & Bus

Nach Angaben der Behörden gingen rund 4.500 Menschen in Marseille auf die Straße, 3.500 in Bordeaux und Toulouse und 2.700 in Rennes. Die Demonstranten forderten erneut den Rückzug der Reform und die Pension mit 60. In Nizza verkehrten 24 Stunden lang keine Busse und Straßenbahnen.

(apa/lb)

Titelbild: APA Picturedesk

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!