Mittwoch, April 24, 2024

Spielerschutz eine Farce? – Spielerhilfe fordert “Bettina Jackpot” heraus

Spielerhilfe fordert “Bettina Jackpot” heraus

Der Verein Spielerhilfe kritisiert die Casinos Austria sowie deren Generaldirektorin Bettina Glatz-Kremsner scharf. Der Spielerschutz sei völlig mangelhaft und fragwürdig, auch könne man mit dem teilstaatlichen Unternehmen nicht kommunizieren. Sie fordern in einem offenen Brief die Generaldirektorin zur Stellungnahme auf.

Wien, 18. Februar 2020 / In einem offenen Brief hat sich der Verein Spielerhilfe an die ehemalige Kurz-Vize und aktuelle Generaldirektorin der Casinos Austrias, Bettina Glatz-Kremsner, gewandt. Die Spielerhilfe fordert eine Stellungnahme rund um Maßnahmen des Spielerschutzes der Casinos Austria.

Profit mit der Sucht

„Ihre sogenannte Responsible Gaming Abteilung schaut viel zu lange zu, wie sich einzelne Ihrer Kunden aufgrund ihrer Spielsucht um Kopf und Kragen spielen“,

richtet die Spielerhilfe an Glatz-Kremsner aus. Die Casinos würden mit Suchtkranken ihr Geld verdienen, anstatt Spielsüchtige zu schützen.

Dem teilstaatlichen Konzern gehe es hauptsächlich um die eigene Gewinnmaximierung, nicht um einen umfassenden Spielerschutz. Die Kritik richtet der Verein explizit an die Generaldirektor Bettina Glatz-Kremsner. Wie viel sie durch den Posten kassiert, deckte ZackZack erst kürzlich auf.

Die Spielerhilfe will jetzt endlich eine Stellungnahme bezüglich der Maßnahmen zum Spielerschutz. So richtete man 19 Fragen rund um den Komplex Spielerschutz an das Büro von Glatz-Kremsner. Doch es kam keine Antwort zurück. Mehrere Anfragen seien, so der Verein Spielerhilfe, einfach ignoriert worden.

Glatz-Kremsner in Verantwortung

Für den Verein ist klar: „Wir haben den Eindruck, dass hier absichtlich geschwiegen wird.“ Denn der Spielerschutz sei nicht einer „der strengsten und effektivsten“, wie die Casinos Austria behauptet, sondern „äußerst mangelhaft“. In ihrem Online-Magazin wird die Spielerhilfe noch deutlicher:

„Spielsucht wird von den Casinos Austria befeuert, anstatt Spieler zu schützen.“

So werden Spieler mit fragwürdigen „Treuekarten“ motiviert, die Besuchsfrequenz zu erhöhen. An die regelmäßigen Casinos-Besucher werden sogar gratis Zigaretten verteilt. „Es erweckt außerdem den Anschein, dass dies eine Maßnahme darstellen soll, Spieler zu häufigeren Besuchen zu motivieren oder dies zumindest psychologisch auf diesen Effekt abzielt“, schreibt die Spielerhilfe auf ihrem Blog.

Die Forderung an Glatz-Kremsner ist klar: sie soll selbst zu den Vorwürfen Stellung nehmen, denn sie trage als Generaldirektorin die Verantwortung. Mit einem Pressesprecher gebe man sich nicht zufrieden. Die Hoffnung ist: die Schutzmechanismen der Casinos müssten gänzlich verändert werden, um die Spieler wirklich und aufrichtig vor Spielsucht zu schützen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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