Donnerstag, April 18, 2024

Kickl kommentiert – We are Julian

We are Julian

Schon blöd, wenn ein UN-Sonderbeauftragter das Bild vom “Hacker, Spion und Narzisst“ zerstört und stattdessen einen modernen Hexenprozess ausmacht. Und der geht uns alle an!

Wien, 22. Februar 2020 /Als 2010 Vergewaltigungsvorwürfe aus Schweden Julian Assange in die Bredouille brachten, waren Zweifel an Selbigen mit “victim-blaming“ abgetan worden. Das funktioniert immer pipifein, wie man so sagt.

Das Opfer hat immer recht, egal ob es tatsächlich Opfer oder vielleicht sogar Täter ist. Und jeder, der dies in Frage stellt, macht sich der Täter-Opfer-Umkehr schuldig.

Als OJ Simpson 1995 auf die geniale Idee kam, den Anwalt Johnnie Cochran zu engagieren, tat er dies nicht ob dessen herausragenden juristischen Fähigkeiten.

Cochran konnte als Schwarzer glaubwürdig den vermeintlichen Rassismus zu bedienen, der OJ angeblich vor Gericht gebracht hatte. OJ wurde für den Mord an seiner Ex-Gattin und deren Freund in besagtem Strafprozess freigesprochen und erst im späteren Zivilprozess für schuldig befunden.

Die Verantwortung der *ismus Schreier

Es ist gibt ja so viele “Opfer*innen“, denen das Glück hold ist, einer “verfolgten“ Gruppe anzugehören (zb weiblich, mit Migrationshintergrund, nicht weiß). Auf der anderen Seite gibt es den “alten, weißen Mann“, der mittlerweile schon aufgrund der zeitlichen wie geschlechtlichen Merkmale in Generalverdacht steht.

Ohne die vielen Rassismusschreier, die sich von Cochran hatten aufhussen lassen, wäre OJ Simpson wahrscheinlich zu Recht hinter schwedischen Gardinen gelandet.

Ohne die vielen Sexismusschreier, die sich undifferenziert auf die Seite der vermeintlichen Assange‘schen Vergewaltigungsopfer gestellt hatten, hätte Julian Assange wahrscheinlich nicht unter haftähnlichen Bedingungen in der Londoner Botschaft von Ecuador jahrelang dahinvegetieren müssen.

Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, nicht jeden Schmarrn zu glauben. Egal ob es eine Patientenmilliarde oder eine Vergewaltigung ist.

Julian Assange drohen bei Auslieferung an die USA 175 Jahre Haft. Weil er Kriegsverbrechen und Folterpolitik aufgedeckt hat!

Julian Assange ist nicht nur ein Opfer einer modernen Hexenjagd.

Julian Assange ist auch ein Opfer der leicht manipulierbaren Kleingeister, die sich selbst zu erhöhen versuchen, indem sie die “guten Opferversteher“ geben.

Wenn Julian Assange ausgeliefert und verurteilt wird, dann sind auch wir alle geliefert. Der UN-Sonderbeauftragte hat es nämlich auf den Punkt gebracht:

“Ich bin überzeugt, dass wir in ernsthafter Gefahr sind, die Pressefreiheit zu verlieren.“

Daniela Kickl

Der Kommentar gibt nicht die Meinung der Redaktion, sondern ausschließlich der Autorin wieder.

Mehr von der Autorin auf: https://danielakickl.com/

Titelbild: APA Picturedesk

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