Donnerstag, März 28, 2024

5G-Krieg um Indien – Trump gegen Huawei

5G-Krieg um Indien

Bei seinem Besuch in Indien hat Trump erneut vor dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei gewarnt – ohne ihn beim Namen zu nennen. 5G müsse ein Werkzeug für “Freiheit und Wohlstand” werden.

Neu-Dehli, 26. Februar 2020 / Trump befindet sich aktuell in Indien. Beim Staatsbesuch hat er Indien beim Aufbau der Mobilfunknetzwerke der nächsten Generation zu großer Vorsicht gemahnt. Die 5G-Technologie müsse ein Werkzeug für “Freiheit und Wohlstand” werden, nicht eines für “Unterdrückung und Zensur”, sagte Trump am Dienstag nach Gesprächen mit Indiens Premierminister Narendra Modi.

Indien entscheidet über 5G

Trump nannte den führenden Anbieter von 5G-Technologie, den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei, nicht beim Namen. Seine Worte waren jedoch als Aufforderung zu verstehen, das Unternehmen vom Netzaufbau auszuschließen.

Zu Beginn des Jahres hatte Indien auch Huawei zu den 5G-Feldversuchen zugelassen. China und die USA rittern um die digitale Vormachtstellung im kommenden 5G-Zeitalter. Die US-Regierung verdächtigt Huawei, ein Spionagevehikel der kommunistischen Führung in China zu sein. Huawei weist die Vorwürfe zurück.

Spionagemächte USA und China

Digitale Spionage betreibt auch die USA. Das weiß man seit den Aufdeckungen von Edward Snowden. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, wie die CIA über das Schweizer Unternehmen Crypto AG großflächig spionierte. Der Kampf um 5G ist also kein Kampf zwischen “Gut” und “Böse”, sondern um imperialistischen Einfluss.

Huawei ist durchaus attraktiv für Staaten: Der Anbieter gilt technologisch als am weitesten fortgeschritten und günstiger als die wenigen existierenden Konkurrenten. Indien hat noch keine endgültige Entscheidung zum 5G-Netzaufbau getroffen.

Huaweis Plan

Gestern stellte Huawei sein Konzept für die digitale Welt von 2030 vor. Allerdings nicht am Mobile World Congress in Barcelona, sondern via Livestream online. Die fünf Kernpunkte wirken nicht nur enorm ehrgeizig, sondern auch utopisch bzw. dystopisch:

  1. Es soll ein bürgerorientierter öffentlicher Sektor entstehen, der besser mit der Lebensgestaltung der Menschen in Einklang steht;
  2. In der Wirtschaft der Zukunft werden intelligente Roboter eine unverzichtbare Arbeitskraft darstellen;
  3. Im gesellschaftlichen Kontext werden digitale Technologien die Chancengleichheit bei der Teilhabe und beim fairen Zugang zu Bildung, Gesundheit und anderen öffentlichen Ressourcen verbessern – eine Art “digitale Gleichstellung”;
  4. auf kultureller Ebene wird der Mensch von harter körperlicher Arbeit und mühsamen monotonen Arbeiten befreit. Es wird ein natürlicher Wandel von einem materiellen hin zu einem immateriellen Wertesystem erfolgen; und
  5. mit Blick auf die Umwelt werden uns verschiedene digitale Technologien dabei helfen, Kohlendioxidemissionen besser zu überwachen bzw. zu kontrollieren und in Konsequenz den Planeten besser zu schützen.

Indien, mit über 1,4 Milliarden Menschen (und damit mind. genauso vielen wie China), ist ohne Zweifel ein enorm wichtiger Teil, um diese Ziele erreichen zu können. Ebenso ist der Subkontinent für die USA von enormer strategischer Bedeutung.

Trump will Indien gegen China aufbauen

Laut Trump hätten sich Indien und die USA auf Rüstungsgeschäfte im Wert von drei Milliarden US-Dollar verständigt, darunter der Kauf amerikanischer Kampfhubschrauber. Die US-Regierung bemüht sich, ihre wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen zu Indien auszubauen, um Neu-Delhi in Asien als Gegengewicht zum kommunistischen China zu stärken.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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