Pannen, Pannen, Pannen

Es brauchte nur zwei Corona-Fälle in Österreich, damit ein Polit-Wirr-Warr losbricht. Die Kurz Regierung will mit “voller Härte” gegen den Virus forgehen. Nur das wird dem Virus herzlich egal sein. Peter Hacker (SPÖ) kritisiert die Polizei-Aufmärsche zur Bekämpfung des Virus.

Wien, 27. Februar 2020 / Eigentlich hätte die Regierung einige Wochen Zeit gehabt, sich auf die Virus-Krise vorzubereiten. Jetzt, inmitten des Ausbruchs in Europa, stümpert die türkis-grüne Regierung von Panne zu Panne. Es begann in Innsbruck und kam gestern nach Wien. Polizei-Aufmärsche gegen das unsichtbare Virus.

Regierung überfordert?

Dass Spitäler vom Gesundheitsministerium offenbar nicht optimal vorbereitet worden sind, zeigt ein kurzer Auschnitt aus der Zeit im Bild. Rettungssanitäter in Schutzausrüstung übergeben die beiden jungen Patienten dem Spital. Aber eines ist brisant: Krankenschwestern und Arzt nehmen die Corona-Patienten ohne Schutzausrüstung entgegen.

Das Video zeigt die 2 #Coronavirus-Fälle von #Innsbruck bei der Einlieferung in die Klinik.

Rettungsfahrer – Ganzkörperschutzanzug
Patienten – Mundschutz
Ärzte – ungeschützt

Sicher, dass Österreich gut vorbereitet ist, @rudi_anschober?

Quelle: https://t.co/aa3NOCfBFM pic.twitter.com/8ymBq90jGI

— • Hᴇɪɴᴢ Cᴏɴʀᴀᴅꜱ • (@ConradsHeinz) February 25, 2020

Kritik von einem Twitter-Nutzer, der den Ausschnitt dokumentiert. Doktor und Pflegepersonal ohne Schutzausrüstung.

Falsche Vorbereitung durch die Behörden, oder individuelles Versagen? Es wird sich in den nächsten Tagen zeigen, wenn mehr Fälle auftreten. Und diese werden auftreten, wie der Fall von heute in Wien beweist. Dann entscheidet sich, ob die Spitäler wirklich “bestens ausgerüstet sind”.

Bisher tut sich vor allem das Innenministerium im Virus-Chaos hervor. Nach der Sperre der Schule im 8. Wiener Gemeindebezirk wurde erstmals ordentlich Kritik an der “Cowboy”-Aktion der Polizei laut.

„Wir sind da, um den Menschen zu helfen und nicht, um Panik zu verbreiten“, sagte der Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, „Daher hab ich gar kein Verständnis für lustige Cowboyaktionen.“Er kritisierte das massive Polizeiaufgebot an der Wiener Schule stark. Die Wiener Stadtregierung sei bei der Sperre völlig übergangen worden.

Überhaupt gleichen diese Polizei-Aufmärsche nun einer Farce. Wochenlang sperrte man nicht den Flugverkehr zwischen China und Österreich. Allerdings weiß man, dass alleine aus Wuhan rund 5 Millionen Menschen flüchten konnten, bevor die Stadt gesperrt wurde. Um wohl China-Diktator Xi Jinping nicht zornig zu machen, schreckte die Kurz-Regierung vor einer Flugsperre wohl zurück. Gestern strich Peking dann selbst die Flüge – mangels Auslastung.

Hacker legte gestern auf Puls4 noch nach: ““Man kann natürlich aus Jux und Tollerei die Republik jetzt schon lahmlegen.” Es riecht nach Inszenierung des Innenministeriums, statt gelassener Sachpolitik.

So sieht das auch der Schuldirektor. Die Sperre wäre “überschießend und nicht notwendig” gewesen, sagte Direktor Roman Wolf. Man testete nur die Lehrerin, erst später hätte man die Kinder getestet. Zur Erinnerung: Weder weiß man wie lange die Inkubationszeit wirklich dauert, noch bedeutet ein negativer Test, den Erreger sicher nicht im Körper zu haben.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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