Bulgarien flutet Grenzfluss
Die New York Times erhebt schwere Vorwürfe gegen Griechenland. Demnach werden Flüchtlinge, die die Grenze überqueren, in geheime Lager eingesperrt, geschlagen, ihrer Habseligkeiten beraubt und danach wieder über die türkisch-griechische Grenze abgeschoben. Unterdessen öffnete Bulgarien einen Damm um den griechisch-türkischen Grenzfluss Evros zu fluten.
Wien, 11. März 2020/ Mehrere Migranten berichteten der New York Times gegenüber, in geheime griechische Lager gebracht worden zu sein. Die Lager sollen sich knapp östlich der griechisch-türkischen Grenze nahe des Ortes Poros befinden. Dort sollen sie geprügelt und ihrer Habseligkeiten beraubt worden sein. Danach wurden sie des Landes verwiesen, ohne das Recht auf einen Anwalt oder die Beantragung auf Asyl in Anspruch nehmen zu können. Dabei handelt es sich um ein illegales Verhalten der griechischen Behörden, die gegen das Nichtzurückweisungsprinzip verstößt.
Polizist bestätigt Lager
Ein griechischer Polizist bestätigte die Existenz der Lager gegenüber der Times. Rechtsexperten kritisierten die Lager als schweres humanitäres Vergehen gegen Europäisches Recht.
Laut türkischen Medien sollen bereits drei Flüchtlinge beim Versuch über die Grenze nach Griechenland zu gelangen erschossen worden sein. Griechenland dementiert dies vehement.
Bulgarien flutet Grenzfluss
Griechische Medien berichten unterdessen, dass Bulgarien auf den Wunsch Griechenlands den Ivailograc Damm geöffnet habe. Die Öffnung des Dammes bedeutet eine Überflutung des Grenzflusses Evros, der eine oft gewählte Passage für Grenzübertritte ist.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk