Freitag, April 19, 2024

Streiks in Italien – Arbeiter wollen Virus-Einkommen

Arbeiter wollen Virus-Einkommen

Gestern kam es zu ersten Streiks im Fiat Hauptquartier in Italien. Die Arbeiter wollen zuhause bleiben, fordern ein bedingungsloses Virus-Einkommen. Auch in den Gefängnissen geht es wild zu, dort wird Amnestie gefordert.

Rom, 11. März 2020 / Erste Streiks von Arbeiter in Italien. Während das Land versucht, das öffentliche Leben einzuschränken, müssen die Arbeiter weiter in ihre Fabriken. Im Fiat Werk Pomigliano, dem Fiat Hauptquartier, kam es nun zum ersten spontanen Streik. Dort sind 5000 Menschen täglich beschäftigt.

Virus-Einkommen oder zumindest bessere Schutzmaßnahmen

Die Menschen fordern, wegen der Virus-Gefahr das Werk zu schließen und wollen ein Virus-Einkommen. Es ist eine logische die aus dem Fiat-Werk kommt: Die Arbeiter wollen bei vollem Lohn zuhause bleiben. Sie haben keine Lust, sich anzustecken, während sich das ganze Land abschottet.

Um 14 Uhr, während der Nachmittagsschicht, traten die Arbeiter dann kollektiv in den Streik. Er dauerte die ganze Schicht über an. Sie beschwerten sich auch über die fehlenden Maßnahmen. Es gäbe im Werk keine Masken, wenig werde unternommen, um die Arbeiter am Fließband zu schützen, heißt es aus dem Werk. Am Fließband könnte auch nicht der Sicherheitsabstand eingehalten werden, der eigentlich gefordert sei.

Heute gab Fiat ein wenig nach: Vorübergehend werden die Werke zur Desinfektion geschlossen. Man werde die meisten Werke aber nur zeitweise schließen, heißt es vom Auto-Konzern. Auch bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen ist der Konzern anderer Meinung als die Arbeiter: So sei die Arbeit von Zuhause aus erleichtert worden; fürs Personal gebe es “strikte Regeln” vor allem in den Kantinen und beim Betreten der Werksgelände.

Dramatik in Gefängnissen

Aufstände gibt es in Italien auch in den Gefängnissen. Diese sind in Italien völlig überfüllt. Bei 50.000 eigentlichen Plätzen, sitzen in Italien 60.000 Menschen hinter Gitter. Die Insassen fordern Amnestien. Im Iran sind bereits 70.000 Gefangene freigelassen worden. Die Häftlinge fürchten wie die Arbeiter um ihre Gesundheit, denn es würden keine Maßnahmen gesetzt werden. Stattdessen erließ Italien sogar ein Besuchsverbot, das brachte das Fass zum Überlaufen.

Ein Gefängnis bei Mailand begann zu brennen, in Palermo legte die Hälfte der Insassen Feuer in ihren Zellen und forderten die Freilassung. Im ganzen Land konnten rund 20 Häftlinge fliehen. Zwölf Menschen starben – die genauen Umstände sind ungeklärt.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

Direkt an unser Konto spenden!

Bildungsverein Offene Gesellschaft
Verwendungszweck: ZackZack
AT97 2011 1839 1738 5900

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

1 Kommentar

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!