Freitag, März 29, 2024

Grüßen in Corona-Zeiten

Die unter Freunden klassische Begrüßung mit Bussi links, Bussi rechts ist dieser Tage absolut tabu. Genauso steht der feuchte Händedruck unter Generalverdacht. Ein „Hallo“ alleine, ohne zugehörige Geste, fühlt sich für viele von uns allerdings allzu leer an. ZackZack präsentiert Alternativen, sodass die persönliche Begrüßung nicht ausbleiben muss.

Wien, 12. März 2020 / Dieser Tage ist das Coronavirus in aller Munde – und mit ihm Vorkehrungsmaßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Dazu gehören unter anderem Hygienemaßnahmen, die das tägliche Miteinander stark beeinträchtigen: Neben regelmäßigem Händewaschen und womöglich sogar -desinfiszieren soll auf den Handschlag, ja generell auf Hautkontakt mit anderen verzichtet werden. Je mehr wir über das Virus wissen, desto mehr Menschen ist bewusst, dass diese Empfehlungen absolut einhaltenswert sind, möchte man nicht sich und andere durch eine Ansteckung gefährden.

Selbst, wer sein soziales Leben zurückschraubt, kann man sich also anders als herkömmlich begrüßen, ohne sich dabei dem Risiko einer Ansteckung auszusetzen? Teils ist dabei auch der Blick in andere Kulturen hilfreich.

Hand aufs Herz

Muslime kennen eine sehr schöne Geste, die einen respektvollen Gruß ausdrückt, ohne dass man seinem Gegenüber die Hand gibt. Man legt für diesen Gruß die rechte Hand auf die linke Körperseite, dorthin, wo man das Herz vermutet. Optional können Sie dabei den Kopf leicht neigen.

Der Wuhan-Shake, oder: Bussi-Bussi mit de Fussi!

Bei diesem Gruß ist einiges an Balance erforderlich: Auf einem Bein stehend, wird mit der Fußinnenseite die Fußinnenseite des Gegenübers berührt. Bei der erweiterten Variante wiederholen Sie den Gruß erneut mit dem anderen Fuß. Quasi das Bussi-Bussi mit de Fussi.

Advanced-Fussi-Bussi

Dieser Gruß birgt noch eine zusätzliche Spezial-Variante für alle sportlich-spielerisch Veranlagten in sich: Er erfordert allerdings ein hohes Maß an Geschicklichkeit: Nach dem Bussi-Bussi mit de Fussi springen Sie und Ihr Gegenüber in die Luft, und kicken während des Höhenflugs alle Fußsohlen aneinander.

Der Spock-Gruß

Gute Neuigkeiten für alle Star-Trek-Fans: Der sogenannte Spock-Gruß ist safe hinsichtlich Ansteckungsgefahr, erfordert allerdings eine gewisse Fingerfertigkeit. Beim Gruß der Vulkanier wird eine Hand zum Gruß erhoben, dabei wird sie zwischen Ring- und Mittelfinger gespreizt, so dass ein „V“ entsteht.

Häufig werden zu dieser Geste auch die Worte „Lebe lang und in Frieden“ gesagt – besonders in Corona-Zeiten ein Gruß, mit dem Sie sich nicht nur zum Nerd sondern auch beliebt machen könnten.

Wie der Inder: Namaste

Die in Indien weit verbreitete Grußformel kann in Corona-Zeiten nicht nur von Yogis bedenkenlos angewandt werden: Die Yoga-Begeisterten unter Ihnen praktizieren diesen Gruß womöglich täglich mehrmals in der eigenen Praxis, markiert er oft das Ende einer Yoga-Einheit. Dabei falten Sie die Hände wie zum Gebet vor der Brust und neigen den Kopf leicht nach vorne. Üblicherweise wird dann auch „Namaste“ dazu gesprochen. Macht Ihr Gegenüber daraufhin einen Sonnengruß, ist Ihre Geste missverständlich angekommen.

Die japanische Verbeugung

Probieren Sie es mal japanisch: Verbeugen ist sowohl in Japan, als auch in vielen anderen asiatischen Ländern ein wichtiger Aspekt der Kultur und des Alltags.

Kopfnicken

Oft kann auch ein Kopfnicken eine feine Form der Begrüßung sein. Dabei ziehen Sie zunächst das Kinn nach unten, um dann wieder zurück in die normale Kopfposition zu kommen. Diese Reihenfolge ist nicht unwichtig: Machen Sie das umgekehrt, ziehen also Ihr Kinn zuerst nach oben, könnte Ihr Gegenüber das als angriffslustige Provokation interpretieren, oder wie die Wiener während der Bewegung sagen würden: „Wos is?!“

Hut ziehen

Wer kennt ihn nicht aus alten Filmen, oder vielleicht von den eigenen Eltern oder Großeltern: Den Gruß, zu dem man die eigene Kopfbedeckung – klassischer Weise den Hut – leicht vom Kopf hebt und wieder aufsetzt. Für die Hutträger unter Ihnen wohl eine einfache, als altmodisch geltende und daher das Gegenüber womöglich auch zum Schmunzeln bringende Geste.

Der majestätische Gruß: Winken wie die Queen

Probieren Sie’s mal wie die Queen: Der Gruß mit erhoben schwenkender Hand dient gewöhnlich zur Verabschiedung oder Begrüßung auf größere Entfernung. Sie können es aber auch aus der Nähe probieren: Im Bedarfsfall dient Ihnen Ihre erhobene Hand dabei als eine Art Stoppschild, sodass das Gegenüber automatisch einen Sicherheitsabstand einhält.

Oberarmklopfen

Der Gruß unter Kumpels oder Staatsmännern: Mit Ihrer Hand tätscheln Sie den Oberarm Ihres Gegenübers. Achten Sie darauf, dass sie nicht die Schulter erwischen – diese dominante Geste ist bei vielen eher weniger beliebt und könnte zu vorhin erwähntem nach oben gerichteten Kopfnicken bei Ihrem Gegenüber führen.

Achtung: Viele haben aber die fragwürdige Angewohnheit, sich ausgerechnet mit dem Oberarm den Rotz von der Nase zu streifen – Sicherheitshalber sollten Sie nach diesem Gruß genauso extensiv Ihre Hände waschen wie nach einem Händedruck.

Gong-Shou-Geste

Nebst dem Fußschlag in China besonders propagiert wird zurzeit die traditionelle Gong-Shou-Geste. Dabei ballen Sie eine Hand zur Faust und halten sie in ihre zweite, offene Hand. Auch diesen Gruß empfehlen wir, eher vorsichtig einzusetzen: So mancher könnte diese Geste als Aufforderung zu einer wüsten Schlägerei lesen, wenn Sie Ihre Faust mehrmals gegen die offene Handfläche schlagen.

Ellenbogen-Gruß

Elle an Elle – dieser Gruß vereint das Bedürfnis nach Nähe mit jenem nach etwas Abstand. Doch auch hier ist ein Hygieneproblem nicht von der verseuchten Hand zu weisen: Der Ellbogen ist unerhört nah bei der Armbeuge – und in diese sollte man doch jetzt niesen oder husten, um die Handfläche nicht zu kontaminieren . . .

Ach, das ist alles so kompliziert. Also doch lieber zu Hause bleiben?

(lb)

Titelbild: APA Picturedesk

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