Donnerstag, April 25, 2024

Corona-Wildküchen-Spezial: Bärlauch

Corona-Wildküchen-Spezial

Gesund, g’schmackig, kostenlos und an der Frischluft: für frischen Bärlauch müssen Sie nicht nur nicht in den Supermarkt, sondern auch an die frische Luft. Verarbeitet zu Pesto bringt er etwas Vielfalt in die Corona-Nudel-Küche. ZackZack zeigt Ihnen ausgewählte, einfache Rezepte, und worauf Sie beim Sammeln achten sollen.

Wien, 16. März 2020 / In Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, auf das eigene Immunsystem zu achten und es zu stärken. Neben ausreichend Frischluft, Bewegung und der Vermeidung von Stress, ist dabei besonders eine ausgewogene, gesunde Ernährung hilfreich. Insbesondere jetzt, wo viele ihre Dosen- und Nudel-Vorräte aufgestockt haben, ist ein bisschen frisches Grün zwischendurch eine für den Körper willkommene Abwechslung – und Stärkung. Bärlauch hat gerade Hochsaison – und kann unter Einhaltung der derzeitigen Beschränkungen (nur alleine rausgehen, Sicherheitsabstand einhalten) geerntet werden.

Der Bärlauch

Bärlauch ist der bekannteste wilde Lauch. Um diese Jahreszeit kolonisiert er ganze Waldflächen und lässt kaum anderen Pflanzen eine Chance. Die Blätter des Bärlauchs treiben einzeln dicht nebeneinander aus dem Boden. Die lindgrünen, lanzettförmigen Blätter sitzen auf einem langen, dreikantigen Blattstiel und laufen am Ende spitz zu. Ihre Oberseite glänzt, ihre Unterseite ist matt. Gegen das Licht gehalten, erkennen Sie parallel verlaufende Blattadern. Bei Zerreiben riechen die Blätter stark nach Knoblauch.

Erkennen und ernten ohne Verwechslung

Die oben beschriebenen Merkmale sollten ausreichend sein, um den Bärlauch als solchen zu identifizieren. Allerdings sollten Sie die Blätter nicht mittels Geruch identifizieren: spätestens nach dem dritten Blatt riechen Ihre Hände nach Knoblauch, und Sie können nicht mehr unterscheiden: kommt der Geruch vom Blatt oder von der Hand? Achten Sie daher beim Sammeln auf die genannten äußeren Merkmale. Die Blätter ragen auf Stielen aus dem Boden, jedes Blatt einzeln. Verwechslungsgefahr besteht mit der giftigen Herbstzeitlose und dem Maiglöckchen.

Die Herbstzeitlose unterscheidet sich durch die als Bund wachsenden dunkleren und ledrigeren Blätter, die ineinander gerollt aus dem Boden ragen – und sie wächst in der Wiese, kann also am Waldrand neben Bärlauch vorkommen. Um sicher zu sein, reicht es dann, zum Pflücken ein Paar Meter in den Wald hineinzugehen.

Das Maiglöckchen wächst erst später im Jahr, es hat einen einzigen, dünnen Stiel und zähere, mattgrüne Blätter. Beiden Pflanzen fehlt der für Bärlauch typische Knoblauchgeruch.

Sammeltipps

Hilfreich beim Sammeln ist ein Messer, mit dem Sie die Bärlauchblätter abschneiden, sowie ein Korb oder Stoffsackerl – ein Plastiksackerl tut’s auch. Achten Sie bereits beim Sammeln darauf, wirklich nur Bärlauch-Blätter in den Korb / Sack zu legen, dann sparen Sie sich zu Hause, Laub oder Äste mühsam herauszuklauben.

Verwendungsmöglichkeiten in der Küche

Sehr fein sind die Bärlauchblätter sowie die Bärlauchblütenknospen roh in Salaten, denen sie einen angenehmen, scharfen Geschmack verleihen. Wer seine Nudel-Vorräte fleißig aufgestockt hat, dem könnte das Tomatensugo bald zum Hals raushängen: Bärlauch-Pesto ist eine frische, gesunde Alternative. Aber auch für Suppe oder Spinat eignet sich Bärlauch ausgezeichnet. Im Folgenden finden Sie einige Rezepte, die auch in Corona-Zeiten einfach und mit wenigen Zutaten zu kulinarischem Genuss führen. Die Blätter sollten übrigens vor dem Erblühen der Pflanze geerntet werden, da sie danach einen bitteren Geschmack annehmen.

Bärlauch-Pesto

Der Klassiker, den die meisten schon mal probiert haben: Bärlauch-Pesto eignet sich nicht nur hervorragend zu Nudeln und Pasta jeglicher Art, Sie können es auch aufs Butterbrot streichen oder Reisgerichte damit würzen.

Zutaten:

2 Handvoll Bärlauch-Blätter

100 ml Sonnenblumen-Öl (oder Öl Ihrer Wahl)

4 EL Sonnenblumenkerne

Salz

Öl zum Abdecken

Zubereitung: Die Bärlauch-Blätter zuerst grob schneiden, dann mit dem Pürierstab zerkleinern, die Sonnenblumen-Kerne, Salz, und Sonnenblumenöl langsam nach und nach während dem Pürieren einarbeiten. In kleine Gläser füllen, gut hineindrücken, sodass Luft entweicht, mit Öl abdecken und verschließen.

Weißes Pesto

Das Bärlauch-Pesto können Sie übrigens auch mit den Blüten ausprobieren: Sobald der Bärlauch blüht, sind die Blätter nicht mehr so schmackhaft – dafür aber die Blüten. Selbes Rezept, nur mit Blüten!

Bärlauch-Spinat mit Erdäpfel und Spiegelei

Bärlauch-Spinat ist eine viel zu unbeachtete Delikatesse für Feinschmecker: Durch das Köcheln verliert er seinen starken Knoblauch-Geschmack und bietet eine köstliche Abwechslung zum herkömmlichen Spinat.

Zutaten:

10 Handvoll Bärlauch

1/2 TL Salz

1 Prise Pfeffer

Optional: 1/Becher Sauerrahm

Zubereitung: Den Bärlauch grob schneiden, in einen Topf geben und mit einem Viertel Liter Wasser zum Köcheln bringen und dabei immer wieder umrühren. Salz hinzufügen, Topf vom Herd nehmen und mit dem Pürierstab pürieren. Wer’s ein bisschen nahrhafter haben möchte, kann Sauerrahm einrühren. Die Erdäpfel und das Spiegelei bekommen Sie bestimmt ohne Anleitung hin!

Bärlauch-Suppe

Klappt genauso wie der Spinat, nur mit mehr Wasser. Sie können den Bärlauch pürieren oder grob geschnitten lassen – das ist Geschmackssache. Mahlzeit!

Grünes Bulgur

Bulgur kann dabei auch ersetzt werden durch Reis, Couscous oder anderes Getreide – dann allerdings die unterschiedlichen Kochzeiten beachten:

Zutaten

400 ml Wasser

1 Lorbeerblatt

1 TL Gemüsebrühepulver

200 ml Bulgur

1 Handvoll gehackte Bärlauchblätter

1 EL Olivenöl

Zubereitung: Die Gemüsebrühe im Topf zum Kochen bringen. Bulgur dazu geben und die Hitze langsam reduzieren. Bärlauch nach 5 Minuten Kochzeit beifügen, einmal umrühren, nochmals eine Minute aufkochen, dann den Topf zugedeckt auf der ausgeschalteten Herdplatte mindestens 15 Minuten ruhen lassen. Das Bulgur mit einer Gabel auflockern und beim Servieren Olivenöl drüberträufeln.

Bärlauch-Butter

Eine angenehme Alternative zur selbstgemachten Knoblauchbutter – aufs Brot oder auf die gekochten Erdäpfel:

Zutaten:

200 g Bärlauch

1 Packung Butter

Salz und Pfeffer

Zubereitung: Die Butter aus dem Kühlschrank nehmen und 2 Stunden weich werden lassen. Bärlauch ganz fein hacken und in eine Schüssel geben. Salz und Pfeffer hinzufügen. Die Butter dazu und mittels Gabel zerdrücken. So lange mit der Gabel rühren und mixen, bis Butter und Bärlauch sich zu einer einheitlichen Masse vermengt haben.

Wohl bekomm’s!

(lb)

Titelbild: ZackZack

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