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Serbien wendet sich an China – Von EU keine Hilfe erwartet

Von EU keine Hilfe erwartet

Auch Serbien macht mit heute sein Land dicht. Das kündigte der serbische Präsident Aleksander Vucic gestern bei einer Rede an. Das einzige Land, das Serbien retten könne, sei China. Europäische Solidarität sei ein Märchen, sagte Präsident Vucic.

Belgrad/Wien, 16. März 2020 / Während Aleksandar Vucic die serbische Bevölkerung davor warnte, den Virus nicht ernst zu nehmen, kritisierte er die Europäische Union scharf:

„Wir haben verstanden, dass es keine internationale oder europäische Solidarität gibt. Das alles waren Märchen auf dem Papier.“

Vucic: „Habe Masken über schwarze Kanäle gekauft“

Nachdem Vucic sagte, dass aus der EU keinerlei Hilfe zu erwarten sei, machte er klar, bei wem er Hoffnung hat: Serbien hat sich Richtung China gewendet.

„Nur China kann uns in dieser Situation helfen. Ich habe einen Brief an Xi Jinping geschrieben, in dem ich ihn um Hilfe bat und ihn ‚Bruder‘ nannte.“

Man habe Schutzmasken bestellt und hoffe, dass China medizinisches Personal nach Serbien bringen werde.

Weil die EU den Export von Schutzausrüstung und medizinischem Material blockiert, sagte Vucic, er hätte alles bei China gekauft – auch auf dem Schwarzmarkt!

„Wir haben 5 Millionen Masken für die nächsten 10 Tage bei den Chinesen gekauft, einige davon auf halb-legalen, auf schwarzen Kanälen – ihr könnt mich später dafür aufhängen, aber wir müssen die nächsten 10 Tage überstehen“,

sagte Vucic vor einem teilweise perplexen Publikum.

Serbien hat besonders schwaches Gesundheitssystem

Vucic rief den Notstand aus: das Militär darf Spitäler bewachen. Vor allem ältere Menschen rief er dringend auf, zuhause zu bleiben, generell soll sozialer Kontakt vermieden werden. Eindringlich versuchte er, die Bevölkerung zu überzeugen, dass das Virus gefährlich für sie sei.

Aktuell gibt es in Serbien 48 bestätigte Corona-Fälle. Das Land besitzt allerdings eines der schwächsten Gesundheitssysteme Europas. Es bräuchte nur wenige Fälle mit schweren Verläufen und die gesundheitliche Versorgung würde am Rande des Kollapses stehen. Eine Corona-Epidemie würde das Land besonders schwer treffen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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