Das neue Betreuungszentrum für Covid-19-Krankheitsheitsfälle mit leichtem Verlauf ist ab sofort einsatzbereit. Dafür wurde in den vergangenen Tagen die Halle A der Messe Wien mit insgesamt 880 Betten und zusätzlicher Infrastruktur ausgestattet. Ob bzw. ab wann das Notlager tatsächlich gebraucht wird, lasse sich derzeit schwer prognostizieren, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag.
Wien, 17. März 2020 / In der für die Betreuung von Corona-Patienten vorbereiteten Halle wurden mit Trennwänden Zwei-Bett-Kojen geschaffen. In der Mitte des Areals befinden sich außerdem einige Container mit Duschen und Waschbecken. Auch einen kleinen Aufenthaltsbereich mit Tischen und Sesseln gibt es. Die nötige Infrastruktur für Toiletten und Stromversorgung wurde ebenso hergestellt. “Wir haben allein 2.640 Steckdosen geschaffen, damit die Patienten etwa ihre Handys aufladen und so mit ihren Familien und Freunden Kontakt halten können”, erklärte Ludwig: “Es muss ja auch sichergestellt sein, dass niemand einen Lagerkoller bekommt.”
Denn klar ist: Jene Menschen, die hier eventuell untergebracht werden, dürfen für die Zeit ihres Aufenthalts das Betreuungszentrum nicht verlassen. Ärztliches und pflegerischer Personal wird sich um die Personen kümmern, auch die Essensversorgung ist garantiert. Wichtig sei, dass Betroffene keinesfalls auf Eigeninitiative zur Messe kommen. Die Patienten werden zugeteilt, wurde betont.
Wien will gerüstet sein
“Wir sollen sicherstellen, dass wir ein entsprechendes Betreuungsangebot für Leichterkrankte haben, damit wir die Kapazitäten in den Spitälern frei halten für Schwererkrankte”, betonte der Bürgermeister. Wann die Messehalle zum Einsatz kommt, sei schwer zu prognostizieren. Wien habe mit zuletzt 140 positiv Getesteten einen derzeit eher moderaten Verlauf an Fällen. “Aber wir gehen davon aus, dass die Zahl der Infizierten in den nächsten Wochen steigen wird.” Dafür wolle man gut gerüstet sein.
Sollten die 880 Betten nicht reichen, gebe es die Möglichkeit, schrittweise Kapazitäten aufzustocken. Mit der Umrüstung anderer Hallen am Messegelände seien in der Endausbaustufe mehr als 3.000 Betten einsetzbar, sagte Ludwig. Nachsatz: “Ich hoffe nicht, dass es notwendig ist.”
Um möglichst viele Coronavirus-Tests durchführen zu können, sind in Wien seit 28. Februar mobile Test-Teams des Ärztefunkdienstes unterwegs. Dadurch können Personen mit Verdacht auf das Virus zu Hause getestet werden. Seither wurden auf diesem Weg 1.700 Testungen durchgeführt, informierten Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres am Montagnachmittag in einer gemeinsamen Aussendung.
(apa)
In #MesseWien stehen 880 zusätzliche Betten bereit. Ich hoffe, dass wir sie möglichst lange nicht brauchen werden. Mein Dank richtet sich an alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der @Stadt_Wien sowie den Freiwilligen der Organisationen, … #corona 1 pic.twitter.com/z2bPtGTMkC
— Michael Ludwig (@BgmLudwig) March 17, 2020
So sieht die #coronavirus-Betreuungseinrichtung in der Messe Wien von innen aus. 880 Betten stehen ab heute bereit, Kapazitäten können im Bedarfsfall weiter ausgebaut werden. Im Endausbau Betreuung durch 1.000 MitarbeiterInnen. Alle Infos: https://t.co/fMFjYYl4XW #wien (c) Jobst pic.twitter.com/13OSqpGxkD
— Mario Dujaković (@mariodujakovic) March 17, 2020
Titelbild: APA Picturedesk