Freitag, März 29, 2024

Russland gegen Bitcoin – Verbot von Kryptos unmöglich?

Verbot von Kryptos unmöglich?

Schon länger sind Kryptowährungen der Russischen Zentralbank ein Dorn im Auge. Nun könnte Schwung in einen Gesetzesentwurf kommen, der den Staat mehr Eingriffe bei Bitcoins und Co. erlauben könnte. Ob dies aber überhaupt möglich sind, bleibt fraglich.

Moskau, 20. März 2020 / Im Mai 2018 wurde der russischen Duma, dem Parlament des Landes, ein Gesetzesentwurf zur Prüfung vorgelegt. Dieser regelt sogenannte Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoins, neu. Mit dem Gesetz soll es dem Staat erlaubt sein, das digitales Geld zu regulieren. Laut einem führenden Mann der Russischen Nationalbank geht es mit dem Gesetz voran. Was Kryptowährungen betrifft, bleiben aber viele offene Fragen.

„Kryptowährungen eine Gefahr“

In einem ausführlichen Interview mit der russischen Nachrichtenagentur “Interfax” nahm Alexey Guznov zum Gesetzesvorhaben Stellung:

„Es bleibt dabei: Für die russische Nationalbank sind Kryptowährungen eine große Gefahr für die Finanzstabilität, aber auch für Geldwäsche und Verbraucherschutz.“

Kryptowährungen sollten deshalb ähnlich zu Investitionen in Fremdwährungen reguliert werden, beschreibt Guznov das Vorhaben. Kryptos funktionieren jedoch anders als Währungen, Geschäfte sind für den Staat aber auch für Händler kaum nachvollziehbar. Anonymität ist die große Stärke von Bitcoins.

Anonymität soll angegriffen werden

Guznov stellt klar: Russland werde Kryptos nicht verbieten, das könne man auch gar nicht. Die Regulierung solle über Plattformen laufen, die den Verkauf von Kryptowährungen organisieren:

„Wir sind dagegen, dass es Institutionen gibt, die die Freigabe von Kryptowährungen organisieren und den Vertrieb erleichtern.“

Diese Vertreiber sind allerdings selten in Russland angesiedelt, weshalb russisches Recht schwer heranzuziehen ist. Trotzdem wolle man „Einblick in die digitale Brieftasche“ des Einzelnen haben. Das sollte vom Serviceanbieter der Brieftasche verlangt werden können. Man will durchaus die Anonymität der Transaktionen und der Besitzer angehen.

Wie das funktionieren kann, aber auch wann das Gesetz angenommen werden könnte, ließ Guznov offen. Das die Zentralbank selbst eine digitale Währung auf den Markt bringen würde, glaubt er nicht.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk/pixabay

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