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Wer ist… Günther Platter? Der Fettnäpfchen-affine Lebensretter

Der Fettnäpfchen-affine Lebensretter

Wien, März 2020 |

  • Tiroler Landeshauptmann und alter Schwarzer
  • War als Verteidigungsminister für die Eurofighter-Anschaffung verantwortlich
  • Lässt sonst kein Fettnäpfchen aus, hat es aber geschafft, im Zuge des Tiroler Corona-Fiaskos in Deckung zu bleiben

Profil:

Der gelernte Buchdrucker Günther Platter (geboren am 7. Juni 1954 in Zams) war vor seiner politischen Karriere Gendarm und Kriminalpolizist. Vom Gemeinderat und Bürgermeistersessel seiner Tiroler Heimatgemeinde aus zog Platter 1994 für die ÖVP in den Nationalrat ein. Im Jahr 2000 kehrte er als Landesrat nach Tirol zurück. Zwei Jahre später erlitt er eine Niederlage, als er das Rennen um das Amt des Landeshauptmanns gegen Herwig van Staa verlor.

Zum Trost holte ihn Wolfgang Schüssel als Verteidigungsminister in die Bundesregierung. In dieser Funktion war Platter auch für die vielkritisierte Eurofighter-Beschaffung zuständig. Platter geriet unter Kritik, weil er sich in einem Bundesheer-Kampfjet zu Terminen im Inland fliegen ließ. Als Kurzzeit-Innenminister tat Platter sich durch eine betont harte Linie zu Asylwerbern hervor.

Nach herben Verlusten der Tiroler ÖVP bei der Landtagswahl 2008 wurde Platter endlich zum Landeshauptmann befördert und tauschte beinahe die gesamte Landesregierung gegen Quereinsteiger aus. Unter Platters Neulingen befand sich auch der im Zuge des Ischgler Coronavirus-Skandals unter Beschuss geratenen Landesrat Bernhard Tilg.

Interessantes:

Am 20. Juni 2012 rettete Günther Platter einer 83-jährigen Bewohnerin seiner Heimatgemeinde Zams das Leben. Die Pensionistin hatte beim Einheizen eine Rauchgasvergiftung erlitten. Der zufällig vorübergehende Landeshauptmann bemerkte den Rauch, der aus dem Haus drang und brachte die Frau nach draußen. „Ich habe nur das getan, was jeder in dieser Situation tun würde,“ sagte Platter damals.

Zu Feier des Vertragsabschlusses zum Eurofighter-Kauf nahm Platter an einem Scheibenschießen im Fliegerhorst Langenlebarn teil. Dabei soll er auf das Konterfei von Finanzminister Karl-Heinz Grasser geschossen haben, was Platter jedoch dementierte. Worauf er genau geschossen habe, konnte er jedoch nicht sagen, denn: „Die Scheibe hat sich unglaublich schnell gedreht.“

2012 sorgte Platter landesweit für Belustigung, als er bei einem Besuchs des Trainingslagers der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft ÖFB-Superstar David Alaba auf Englisch anredete: „How do you do?“ Der verdutzte Alaba antwortete: “Danke, gut. Sie können ruhig Deutsch mit mir reden, ich bin Österreicher.“ Die Vermutung, er habe Alaba wegen dessen dunkler Hautfarbe auf Englisch angesprochen, dementierte Platter. Er sei lediglich verwirrt gewesen, weil er zuvor mit Konditionstrainer Roger Spry ein Gespräch auf Englisch geführt habe.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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