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Maria Stern infiziert? Schwere Vorwürfe gegen die Regierung

Schwere Vorwürfe gegen die Regierung

Ist die ehemalige JETZT-Parteichefin Maria Stern mit dem Coronavirus infiziert? Eine Person aus ihrem engsten Verwandtenkreis ist Zivildiener im Sozialbereich und wurde von der Einrichtung in 14-tägige Quarantäne geschickt, nachdem es körperlich Kontakt mit einem infizierten Patienten gab. Der Betroffene selbst wurde aber nicht getestet. Begründung: kein Fieber. Maria Stern ist derweil erkrankt, wird aber auch nicht getestet. Im Gespräch mit ZackZack erhebt sie schwere Vorwürfe, v.a. gegen Ministerin Köstinger.

Wien, 31. März 2020 /

ZackZack: Frau Stern, Sie glauben, dass Sie möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert sind?

Maria Stern: Ja. Ich habe etliche Symptome. Da stand Bauchkrämpfe und Diarrhoe – hatte ich. Stechen im Brustbereich – hatte ich. Halsschmerzen auch. Extreme Müdigkeit, extreme Gliederschmerzen. Das einzige was ich nicht hatte, waren extremes Fieber und Husten. Bei der Hotline 1450 wurde mir dann gesagt, wenn ich kein Fieber habe, wird nicht getestet. Ich hatte seit 20 Jahren kein Fieber mehr!

ZackZack: Sie hatten nachweislich Kontakt mit einem Corona-Fall?

Maria Stern: Jemand, der mit mir in der gleichen Wohnung wohnt, war als Zivildiener im Sozialbereich mit einer Corona-Patientin körperlich in Berührung – am Tag, bevor sie positiv getestet wurde. Daraufhin wurde er sofort in Quarantäne geschickt und der Anruf bei 1450 wurde angeraten, das hat er umgehend gemacht. Die haben ihm gesagt: solange er kein Fieber hat, werden sie ihn nicht testen. Nachdem er bei uns lebt, habe ich der ganzen Familie eine 100 %-Quarantäne verschrieben.

ZackZack: Wie geht’s den anderen in der WG?

Maria Stern: Meine Tochter ist auch erkrankt – sie hat erhöhte Temperatur, leichten Husten, ist total erschöpft. Aber auch das war zu wenig, damit wir getestet werden. Dem Zivildiener geht’s hervorragend, dem Sohn geht’s auch hervorragend – aber das heißt nichts.

Über “Österreich” habe ich die Geschichte anonym veröffentlicht. Was mich so aufgeregt hat, ist dass Ministerin Köstinger (ÖVP, Red.) via “Österreich” versucht hat, den Namen der Dienststelle herauszubekommen, um die an den Pranger zu stellen! Kurz nachdem die Geschichte veröffentlicht war, rief sie beim Fellner (Herausgeber von “Österreich”, Red.) an. Ich werde mich hüten, ihr diese Stelle zu nennen! Die Dienststelle hat alles richtig gemacht.

ZackZack: Hatten Sie persönlich Kontakt mit der Ministerin?

Maria Stern:Nein, wir kommunizieren über die Journalisten von Österreich miteinander. Frau Köstinger meinte: Zivildiener, das ist zwar ihres, aber Entscheidungen trifft das Gesundheitsministerium. Ich habe ihr angeraten, sich beim Gesundheitsministerium zu melden, um die ganze Zivildiener-Frage zu klären. Dass Zivildiener nicht getestet werden, geht nicht. Es wird das ganze Gesundheitspersonal getestet, aber Zivildiener nicht. Die wurden gerade im großen Stil aufgerufen, sich zu engagieren, und dann werden sie nicht getestet, wenn sie nachweislichen Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Die Frau Köstinger soll nicht ihre Zeit damit verschwenden, einzelne Dienststellen an den Pranger zu stellen: Sie soll sich mit dem Gesundheitsminister an einen Tisch setzen, um da ein einheitliches Prozedere zu entwickeln.

Das Interview führte Larissa Breitenegger.

Titelbild: APA Picturedesk

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