Mittwoch, Dezember 11, 2024

Köstinger-Maulkorb für “Financial Times”

Nächstes Kapitel im Streit um die Bundesgärten: Sie schafften es in die renommierte „Financial Times“. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) war für die Londoner Tageszeitung nicht erreichbar – beispielhaft für den türkisen Umgang mit Medien.

Wien, 06. April 2020 / Die Bundesgärten haben es in die Weltpresse geschafft. Ein ausführlicher Artikel um die geschlossenen Wiener Bundesgärten erschien gestern in der renommierten „Financial Times“. Während Ulli Sima (SPÖ) von der Wiener Stadtregierung ausführlich zur Frage der Bundesgärten Stellung nahm, schwieg Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Köstinger steht für Interview nicht zur Verfügung

Aus dem Landwirtschaftsministerium war nur ein Sprecher für die „Financial Times“ erreichbar, Köstinger verweigerte dem Tagesmagazin aus London eine Stellungnahme:

„Die zuständige Bundesministerin Elisabeth Köstinger stand für ein Interview nicht zur Verfügung“, heißt es im Artikel.

Ein Sprecher wurde zur “Financial Times” geschickt, der den Standpunkt der ÖVP wiederholt: „Der Schutz der Menschen hat derzeit die höchste Priorität.“

Für das Landwirtschaftsministerium sind die Bundesgärten in Wien offenbar lebensgefährlich, denn dort könne „der Mindestabstand nicht eingehalten“ werden. „Das gefährdet Menschen und Gesundheit“, wie der Sprecher des Köstinger-Ministeriums weiter zitiert wird.

Kanzler hofft, dass Debatte abklingt

Die ÖVP hält an ihrer Position fest: Die Bundesgärten in Wien bleiben zu. Ausländische Medien sollen sich in diese Debatte offenbar nicht einmischen. Aus dem Umfeld des Kanzlers erfährt die „Financial Times“, dass die Regierung erwarte, dass die Debatte abklingen wird, sobald es ruhiger um Corona wird.

Das ist wohl die Hoffnung der Kanzler-Partei, da sie in der Debatte um die Bundesgärten alt aussieht: Laut einer Umfrage will die überwiegende Mehrheit ihre Öffnung. Aber die ÖVP blockiert weiter.

Das nächste Kapitel in der „Causa Bundesgärten“ zeigt den Umgang mit den Medien seitens der ÖVP. Unangenehme Fragen werden einfach nicht beantwortet.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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