Dienstag, April 23, 2024

Studie: Ein-Meter-Abstand teilweise zu wenig

Ein-Meter-Abstand teilweise zu wenig

Laut einer Studie der Universität Leuven (Belgien) und Eindhoven (Niederlande) könnten der vorgegebene Ein-Meter-Abstand gegen das Coronavirus deutlich zu wenig sein. Eine Simulation des Windschattens zeigte nun, wieviel Abstand man an der frischen Luft halten sollte.

Wien, 09. April 2020 | Die typische Social Distancing-Regel in den meisten europäischen Ländern wurde auf ein bis zwei Meter festgelegt. Wie eine neue Studie aus Belgien und den Niederlanden nun zeigt, hat dies jedoch nur einen Effekt, wenn man sich in einem Gebäude befindet oder kein Wind auf den Straßen herrscht. Jedoch soll man laut der Studie, wenn man spazieren geht, einen deutlich größeren Abstand zu seinen Vorderleuten halten. Die Wissenschaftler kamen durch eine Simulation zu dieser Erkenntnis. Sie untersuchten die Speichelpartikel im Windschatten von spazierenenden Menschen.

Großen Abstand von Joggern und Bikern nehmen

Besonders großen Abstand soll man zu joggenden Menschen halten. Zu Personen, die in dieselbe Richtung spazieren, soll man laut der Wissenschaftler einen Abstand von rund vier bis fünf Meter halten, von Joggern bis zu zehn Meter und Fahrradfahrenden sogar 20 Meter. Professor Bert Blocken erklärt es wie folgt:

„Menschen, die nießen oder husten, verteilen Tröpfchen mit einer stärkeren Kraft, aber auch Menschen, die nur atmen, hinterlassen Partikel in der Luft“.

Die größte Gefahr gehe laut Blocken, davon aus, wenn man hintereinander gehen würde.

Credit: KU Leuven KU Einhoven

Die roten Punkte in der Grafik stellen die größten Partikel, die die höchste Ansteckungsgefahr in sich bergen, dar – jedoch fallen diese auch am schnellsten auf den Boden. Gerade bei schneller Bewegung können sich diese bei zu kleinem Abstand aber in der Kleidung des Hintermanns oder der Hinterfrau festsetzen.

Normalerweise werden derartige Modelle, wie sie die Wissenschaftler für diese Studie verwendeten, für die Leistungssteigerung von Athleten benützt. Gerade das Ausnützen des Windschattens ist bei Profi-Läufern enorm wichtig.

Auch in China wurde bereits Ähnliches beobachtet. Dort infizierte sich eine Person in einem Linienbus, obwohl die Distanz zwischen ihr und der infizierten Person mehr als vier Meter betrug. Das Virus sei demnach mehr als 30 Minuten “in der Luft gehangen”.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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