Bereits Anfang November warnte das National Center for Medical Intelligence – der US-amerikanische Geheimdienst, zuständig für Gesundheitsbedrohung – vor einer Coronavirus-Pandemie. Den ersten offiziellen Fall gab es laut chinesischen Behörden jedoch erst im Dezember. Auch soll es in Italien bereits im Dezember Fälle “einer mysteriösen Lungenkrankheit” gegeben haben.

Wien, 09. April 2020 | Der US-amerikanische Nachrichtensender ABC veröffentlichte einen Bericht, der zeigt, dass US-Geheimdienste bereits im November vor einem Ausbruch des ansteckenden Coronavirus warnten. Bereits damals war für das NCMI klar, dass der in Wuhan ausgebrochene Virus das alltägliche Leben verändern würde. China hingegen gab den ersten Fall erst im Dezember bekannt. Als Ausgangspunkt wird ein “Wetmarket” in der Stadt Wuhan vermutet. Eine Analyse von Computern und Satellitenbildern ließ die Alarmglocken für eine aus der Kontrolle geratene Krankheit schrillen. Die Trump-Regierung handelte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht.

Informationen bewusst zurückgehalten?

Einer der Quellen für den ABC-Bericht sagte, dass das Pentagon und das Weiße Haus mehrmals über das Coronavirus im November informiert wurden. Weiters steht in der Analyse des NCMI, dass die chinesische Regierung vom Ausbruch wusste und Informationen bewusst vor ausländischen Regierungen und Gesundheitsorganisationen zurückgehalten habe. Angesprochen auf den Bericht des Geheimdienstes, antwortete der Verteidigungsminister Mark Esper, er könne “sich an diesen nicht erinnern”. Präsident Donald Trump spielte selbst im Jänner die Bedrohung durch das Coronavirus herunter. Des Öfteren verglich Trump den Ausbruch von Covid-19 mit der Grippe. An die Bevölkerung richtete er immer wieder die Worte: „Es wird schon weggehen“. Am 13. März erklärte Trump, dann doch den „State of Emergency“.

Auch Italien mit seltsamer Lungenkrankheit im Dezember

Auch in Italien gab es laut einem Bericht von „The Lancet“ im Dezember bereits Fälle einer „seltsamen Lungenentzündung, vor allem bei älteren Menschen“. Für den italienischen Arzt Giuseppe Remuzzi, der darüber berichtete, könnte es somit in der Lombardei bereits vor dem offiziellen Ausbruch in China Fälle gegeben haben.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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