Donnerstag, April 25, 2024

Protestcamp in Wien: Fridays For Future fordert “Corona-Klima-Deal”

Fridays For Future fordert “Corona-Klima-Deal”

Protestcamp mitten in der Stadt: Seit Mittwoch belagern zahlreiche Klima-Aktivisten der Fridays For Future-Bewegung mit Zelten den Ballhausplatz. Sie bleiben eine Woche lang und machen auf die Forderungen des „Klima-Corona-Deals“ aufmerksam, der von zahlreichen NGOs und Wissenschaftlern gefordert wird. ZackZack war vor Ort.

Wien, 07. Mai 2020 | Die Coronakrise hat das Klima-Thema kurzfristig in den Hintergrund gedrängt. Entstand zunächst der Eindruck, die Natur würde aufgrund der Corona-Shutdowns aufatmen, zeigt ein Blick auf die Emissionen, dass dem nicht so ist: Im Mai wurde die höchste CO2-Konzentration in der Atmosphäre seit 800.000 Jahren gemessen.

Nun werden langsam aber sicher auch die Stimmen der Klimaschützer wieder laut: Die Klima-Aktivisten der Fridays For Future-Bewegung in Wien starteten am Mittwoch ihre bisher längste Aktion. Eine Woche lang wird vor dem Bundeskanzleramt Maßnahmen-konform campiert. Die Aktivisten machen damit auf den „Klima-Corona-Deal“ aufmerksam, den über 500 Wissenschaftler und fast 100 NGOs, darunter Greenpeace, Global2000 und der WWF, von der Regierung einfordern.

Die vier Forderungen des Klima-Corona-Deals

  1. Die Zukunft der Menschen sichern:
    Die österreichische Regierung soll alle Menschen existenziell absichern, deren Arbeitsplätze durch die Corona-Krise bedroht oder verloren gegangen sind.
  2. Umbau statt Wiederaufbau – Staatshilfen an Erreichung des 1,5-Grad-Ziels knüpfen:
    Gelder aus den jetzigen Hilfs- und Konjunkturpaketen des österreichischen Staates sollen den Strukturwandel zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens vorantreiben.
  3. Die Krise demokratisch bewältigen:
    Die Zivilgesellschaft und alle Sozialpartner müssen an den Verhandlungen um die Verteilung der staatlichen Finanzhilfen beteiligt werden. Vergabekriterien müssen transparent gestaltet werden und dem 1,5 Grad Ziel entsprechen.
  4. Globale Klimagerechtigkeit:
    Menschen im globalen Süden sind schon heute viel stärker von der Klimakrise betroffen. Die Regierung muss sich auf internationaler Ebene dafür einsetzen, dass die Schulden der ärmsten Staaten gestrichen werden, dass statt Krediten Transferzahlungen geleistet werden und Österreich einen fairen Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung leistet.

Globale Bewegung

Fridays for Future ist eine globale soziale Klimaschutz-Bewegung mit Millionen Anhängern weltweit. Anhänger von FFF versammeln sich jeden Freitag (zuletzt online), um in ihren jeweiligen Ländern, Städten und Gemeinden für umfassende Klimaschutzmaßnahmen zu werben, damit das Pariser Weltklimaabkommen (1,5-Grad-Ziel) noch eingehalten werden kann. Ihre Anfänge fand FFF in Schweden mit Greta Thunberg, die jeden Freitag zunächst noch alleine mit einem selbstgemachten Schild protestierte.

(lb)

Titelbild: APA Picturedesk

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