Freitag, April 19, 2024

Lamas: Neue Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus

Neue Hoffnung im Kampf gegen das Coronavirus

„Winter“ ist vier Jahre alt und lebt in Belgien. Sie ist ein Lama. In ihrem Blut befinden sich Antikörper, die mit dem Coronavirus spielend fertig werden. Das haben Laboruntersuchungen ergeben. Wie die New York Times berichtete, hoffen Forscher, aus den Lama-Antikörpern ein wirksames Medikament machen zu können.

Wien, 08. Mai 2020 | Lama-Blut hat Superkräfte. In ihm befinden sich Antikörper, die mit Viren kurzen Prozess machen – egal ob HIV, Grippe oder SARS. Bei der Entwicklung von Therapien gegen die von diesen Viren verursachte Krankheiten haben Lama-Antikörper eine wichtige Rolle gespielt. Seit Ausbruch der Coronaepidemie hofften deshalb Forscher, dass die Lama-Antiviren auch gegen das neue Coronavirus wirksam sein könnten. Diese Hoffnung hat sich nun laut einer brandaktuellen Studie erfüllt.

Spezielle Antikörper

Menschen produzieren nur eine einzige Art von Antikörpern. Sie werden aus Proteinketten gebildet, die ungefähr die Form eines Ypsilons haben. Diese Antikörper haben es schwer, dem Coronavirus beizukommen. Wie gut, dass Lamas neben den Y-Antikörpern noch eine zweite Art produzieren! Diese Antikörper sind kleiner und können Coronaviren leichter angreifen.

Xavier Saelens, Mikrobiologe an der Universität Gent hat an der Studie mitgearbeitet. Er ist ohnehin ein Fan von Lama-Antikörpern. Laut Saelens lassen sie sich leicht manipulieren, zum Beispiel mit menschlichen Antikörpern verbinden.

Hai oder Lama?

Neben Lamas und nahen Verwandten wie Alpakas oder Dromedaren gibt es noch weitere Tiere, die über die speziellen Antikörper verfügen: Haie. Doch man wird es Daniel Wrapp, einem der beteiligten Forscher nachsehen, wenn er findet, das die „deutlich weniger kuschelig“ sind als Lamas. Die Forscher schätzen Lamas für ihren Sanftmut. Das Schlimmste, das passieren kann: „Wenn sie dich nicht mögen, spucken sie,“ sagt Saelens.

Bald eine wirksame Vorbeugung?

Die Studienautoren hoffen, binnen einiger Monate eine vorbeugende Behandlung aus den Lama-Antkörpern entwickeln zu können. Dieses Medikament würde nicht für immer immun machen, aber einige Wochen lang die Ansteckung mit dem Virus verhindern. So könnten bei einer Covid-Welle medizinisches Personal oder Risikogruppen geschützt werden.

Die Forscher beginnen nun klinische Studien mit den Lama-Antikörpern. Wenn sie erfolgreich sind, hat sich Lama „Winter“ „eine Statue verdient“, wie Saelens findet.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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