Knalleffekt im Fake-News-Skandal um Innenminister Nehammer: Der Minister schürt Angst vor einem Anstieg der Infektionszahlen in Wien, obwohl das BMI intern Entwarnung gibt. Das beweisen Unterlagen aus einer Sitzung des Krisenstabs.
Wien, 09. Mai 2020 | Seit einer Woche meldet sich Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) regelmäßig in den Medien zu Wort. Seine Botschaft: Wien habe die Corona-Epidemie nicht unter Kontrolle. Dass es in allen ÖVP-geführten Bundesländern gemessen an der Einwohnerzahl mehr Infektionen gibt als in der dicht bewohnten 2 Millionen-Stadt, lässt Nehammer ebenso unter den Tisch fallen wie die Tatsache, dass die AGES keine besorgniserregende Entwicklung in Wien feststellen kann.
Am Donnerstag kamen noch Fake-News über 28 angeblich aus dem Betreuungszentrum in der Wiener Messe verschwundene Asylwerber hinzu. Die Nachricht war frei erfunden, ihr Urheber sitzt aller Wahrscheinlichkeit nach im Innenministerium.
Brisante Unterlagen aus dem Innenministerium
Und nun ist klar: Nehammer verbreitet Schreckensnachrichten über Wien wider besseres Wissen. ZackZack verfügt über Unterlagen aus einer Sitzung des Corona-Krisenstabs im Innenministerium, die beweisen: Intern weiß man im Ministerium, dass in Wien keine gefährliche Situation herrscht.
Am Samstag präsentierte das BMI Vertretern aller Ministerien, aller neun Bundesländer, sämtlicher Landespolizeidirektionen und des Roten Kreuzes die Lage. Dabei wurde die Frage gestellt, ob kürzlich leicht gestiegene Infektionszahlen in Wien besorgniserregend seien. Das Innenministerium hat darauf eine klare Antwort präsentiert: Nein. Die Stadt hat lediglich im Umfeld einiger Infektionsherde besonders umfassend getestet. In Kombination mit den niedrigen Fallzahlen in Wien habe das zu einem nur „scheinbar sprunghaften Anstieg“ geführt, erklärt das BMI.
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/in Ausland, Horoskop /von Redaktion