Freitag, März 29, 2024

Groß-Demo der Veranstaltungstechniker: Protest-Konvoi zog zum Rathausplatz

Groß-Demo der Veranstaltungstechniker

Die Maßnahmen gegen das Coronavirus traf die Veranstaltungsbranche hart. Der gesamten Branche gehe “das Licht aus”. Gestern protestierten sie mit einem schweigenden Trauer-Konvoi, der vom Wiener Stadtrand in die Innenstadt zog.

Wien, 12. Mai 2020 | Mindestens 500 Menschen in rund 300 Autos demonstrierten gestern per Trauer-Corso in Wien. Die Veranstaltungstechniker machten ihrem Ärger Luft: Sie seien „die Unsichtbaren“, die Branche, in der rund 2000 Menschen zum Großteil selbständig beschäftigt sind, sei von der Politik „einfach vergessen worden.“ Darunter: Bühnenbauer, Zeltverleiher, Ausstatter, Ton- und Bildtechniker und viele mehr.

“Branche am Ende”

Organisator Stiletto Stohl sagt gegenüber ZackZack, dass „die Branche völlig am Ende ist. Manche haben ihr Auto extra für die Demo nochmal angemeldet, weil sie es eigentlich schon abgemeldet hatten, aufgrund der finanziellen Not.“ Weil es de facto kaum staatliche Unterstützung gab, nur einige wenige Personen ein paar Hundert Euro aus dem Härtefallfonds bekamen, rief er die Branche zur Demo auf.

Eindrücke von der Abschlusskundgebung am Rathausplatz. Fotos: Reinhard Mayr

5 Forderungen

Mit einem stillen Auto-Korso von rund 300 Fahrzeugen machten sich die „Unsichtbaren“ Richtung Rathaus auf. Dort kamen sie gegen 15 Uhr an und taten dann in der Innenstadt ihren Ärger kund. 5 Forderungen stellen sie an die Regierung:

  • Staatliche Unterstützung analog der Kurzarbeits-Regelung (abhängig vom Einkommen 80/85/90%), auf Basis des Einkommens des letzten Jahres.
  • Die Abrechnung des tatsächlichen Einkommensverlustes mit Abgabe der Einkommenssteuer-Erklärung.
  • Die Übernahme der SVS-Beiträge entsprechend der Kurzarbeits-Regelung (durch den Staat vom ersten Tag an) auf der Basis des Einkommens des letzten Jahres.
  • Sofortige Herstellung von Planungsvorgaben – Welche Veranstaltungen sind ab wann zu welchen Bedingungen zulässig?
  • Alle bis dahin gestundeten Beträge der SVS und des Finanzamts, sollen erst 2022 zurückgefordert werden können. Für gestundete Beträge dürfen keine Verzugszinsen anfallen.

Die Forderungen sehen die Veranstalter aber als Diskussiongrundlage.

Ein stolzer LKW- und PKW-Konvoi fand sich am Rathausplatz ein, um auf die kollabierende Veranstalterbranche aufmerksam zu machen.

“Uns Veranstaltungstechnikern geht das Licht aus. Man braucht staatliche Hilfe, denn die Monate ohne Veranstaltungen, Frühling und Sommer sind eigentlich die Umsatzstärksten”,

hieß es per Aussendung. Im Zuge der Corona-Krise wurden diese Veranstaltungen allerdings verboten. Man hatte Angst, dass das zusammengesparte Gesundheitssystem ähnlich wie in Italien kollabieren würde. Von “staatlicher Hilfe” zu sprechen, ist deshalb wohl auch nicht präzise, eher müsste von staatlichen Schadensersatz-Zahlungen gesprochen werden, nachdem der Staat die Veranstaltungen untersagte.

(ot)

Titelbild: Screenshot Twitter

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