Donnerstag, März 28, 2024

Kärnten fordert: Maßnahmen lockern!

Maßnahmen lockern!

Turnunterricht, Grenzöffnungen, normale Sperrstunden und kein Maskenzwang: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) drängt auf Lockerung der Maßnahmen und appelliert im Ö1-Morgenjournal für Eigenverantwortung. Seine ausgearbeiteten Vorschläge zur Lockerung der Corona-Maßnahmen wird er der Regierung vorlegen.

Wien, 28. Mai 2020 | Nachdem Kanzler Kurz den Zorn Italiens, Sloweniens und Kroatiens auf sich zog, weil er die Grenzen zu den südlichen Urlaubsländern geschlossen halten möchte, kommt jetzt Kritik von Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Im Ö1-Interview brachte er sein Unverständnis für die derzeitigen Maßnahmen angesichts der Corona-Zahlen zum Ausdruck. Man müsse zwischen Sicherheitsgewinn und dem Schaden, der durch die Einschränkungen entstünde, abwägen.

Grenzöffnungen für alle

Vorschläge zur Maßnahmenlockerung würde Kaiser gemeinsam mit dem Thomas Stelzer (ÖVP) als Sprecher der Landeshauptleute der Regierung vorlegen. Er fordert die Grenzöffnung zu Slowenien, gleichzeitig mit den Grenzöffnungen zu Deutschland am 15. Juni. Außerdem spricht er sich gegen Maskenzwang aus und appelliert an Eigenverantwortung sowie Sicherheitsabstand und Händewaschen.

Peter Kaiser spricht sich für eine Grenzöffnung am 15. Juni auch zu Slowenien und Italien aus. Auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) fordere gemeinsam mit Südtirol die Öffnung der Grenzen: Im Falle ansteigender Neuinfektionen sei die Sache neu zu bewerten, dem könne aber zunächst mit lokalem bzw. regionalem Containment-Management begegnet werden, wie es auch in der Vergangenheit bereits sehr gut funktioniert habe.

Selbstverantwortung statt Masken

Kaiser spricht sich auch offen gegen das verpflichtende Tragen von Mund-Nasen-Schutz aus. Dieses solle durch Selbstverantwortung ersetzt werden.

„Mit mehr Selbstverantwortung, mit Einhalten der Abstandsregeln und Händewaschen und Hygiene können wir diese Mund-Nasenschutz-Verpflichtung ersetzen.“

Regionen, in denen Verbesserungen festgestellt würden, könnten eine Vorreiterrolle hinsichtlich Maßnahmenlockerungen einnehmen – man werde eine ganze Reihe von Vorschlägen der Regierung vorlegen, diese seien bereits an den Kollegen Stelzer übermittelt. Die epidemiologische Bekämpfung bliebe in der Verantwortung der Bundesregierung, aber:

„Wenn man Teilbereiche in den Bundesländern auslagert, werden wir die Verantwortung übernehmen.“

Turnunterricht an Schulen

Bewegung sei wichtig, insbesondere gerade jetzt: Im Bildungs- und Sportbereich bräuchte es mehr Bewegungsfreiheiten vor allem für Kinder. Viele von ihnen würden stumm leiden und die Situation nicht begreifen können. Was in der Kultur möglich sei, müsse auch auf den Sport angewendet werden können. Für Turnunterricht an den Schulen wäre das Land jederzeit bereit, auch die Arbeitsgruppen der Turnlehrer sowie Sport- Dach- und Fachverbände würden den Landeshauptmann in diesem Anliegen unterstützen. Peter Kaiser bringt auf den Punkt, was Gesundheitsexperten durch die Bank bereits mit Nachdruck fordern:

„Gerade Bewegung ist jetzt für Kinder und Jugendliche immens wichtig.“

Eigenverantwortung statt 23 Uhr – Sperrstunde

Peter Kaiser spricht sich im Ö1-Interview auch für eine Aufhebung der 23 Uhr-Sperrstunde fürs Gastgewerbe aus: Sperrstunden sollten der entsprechenden Normalität angepasst werden.

„Niemand kann erklären, warum bis 23 Uhr ein Virus besonders ungefährlich sein soll, nach 23 Uhr schon.“

Er wisse, dass damit auf Alkoholkonsum abgezielt werde, aber er hielte das im Rahmen der Eigenverantwortung für besser regulierbar. Angesprochen auf die Abstandsregeln, die unter Alkoholeinfluss womöglich nicht mehr ernst genommen würden, erwiderte Kaiser:

„Wenn sich jemand nach Mitternacht nicht schert, dann wird er sich vor Mitternacht auch nicht scheren. Ich glaube hier ist das notwendige Maß an Eigenverantwortung mit einzufordern.“

Und wieder appelierte er dabei an die Selbstverantwortung:

„Wer nach dieser Krise nicht gemerkt hat, dass es die eigene Verantwortung ist, die andere und sich selbst schützt, dem wird schwer zu helfen sein.“

(lb)

Titelbild: APA Picturedesk

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