Ringen um Laudamotion
Seit einigen Stunden sitzen WKO und die Gewerkschaft “Vida” erneut am Verhandlungstisch. Letzte Woche erklärte Laudamotion, den Standort Wien-Schwechat zu schließen. Wohl weil der Konzern seine Lohnvorstellungen nicht gegen die Gewerkschaft durchsetzen konnte.
Wien, 28. Mai 2020 | Die Billig-Airline und Ryanair-Tochter Laudamotion zieht aktuell ihre Flotte von Wien-Schwechat ab. Der Standort Wien-Schwechat soll geschlossen werden. Doch obwohl dies bereits letzte Woche bekanntgegeben wurde, ist das noch nicht zu 100 Prozent fix.
WKO und Vida wieder am Verhandlungstisch
Aktuell verhandeln WKO und die Gewerkschaft “Vida” erneut. Die “Vida” verließ letzte Woche die Verhandlungen, nachdem die WKO einen 850 Euro-Netto-Skandalvertrag unterzeichnet hatte. Daraufhin stellte die Gewerkschaft aber klar: Die WKO solle den Vertrag nachverhandeln, auch die Gewerkschaft wolle die Arbeitsplätze retten, aber nicht zu jedem Preis.
Seit heute, 10 Uhr, laufen erneut Verhandlungen zwischen WKO und “Vida”. Ob Laudamotion die Konditionen des strittigen Kollektivvertrags nachgebessert hat, konnte ZackZack auf Nachfrage nicht klären. Sowohl vonseiten der Gewerkschaft sowie vonseiten der WKO hieß es: “Die Gespräche laufen.”
Heftige Kritik an Ryanair
Schwere Vorwürfe erhob gestern die deutsche Gewerkschaft “Verdi” gegen Ryanair, Lauda und Malta Air. Den Darstellungen der Arbeitnehmer nach soll der Konzern derzeit versuchen, bestehende Tarifverträge zu unterlaufen und Beschäftigte abzubauen, um sie anschließend zu „Dumping-Konditionen wiedereinzustellen“.
“Das ist ein Angriff auf die Errungenschaften, die die Mitarbeiter mit viel Mut und internationaler Solidarität erkämpft haben. Wir werden nicht akzeptieren, dass ein Unternehmen mit liquiden Mitteln von 4 Milliarden Euro von den Beschäftigten Einkommensverzicht fordert und diese damit Gefahr laufen, an die Armutsgrenze zu geraten. Das Unternehmen will rund 1.200 Stellen streichen und über einen Zeitraum von fünf Jahren die Gehälter des Bestandspersonals um 10 Prozent in der Kabine und 20 Prozent im Cockpit – sowie bei neueingestelltem Personal generell um 20 Prozent – kürzen”,
sagte Susana Pereira-Ventura, Gewerkschaftssekretärin für die Low-Cost-Carrier in der Verdi-Bundesverwaltung.
(ot)
Titelbild: APA Picturedesk