Freitag, März 29, 2024

Covid-19-Infizierte in Österreich: Zahlen manipulierbar

Zahlen manipulierbar

PCR-Tests zur Feststellung einer Infektion mit SARS-Cov-2: Alles nur ein Witz? ZackZack-Recherchen zeigen: Die Zahl der positiv Getesteten unterschreitet im betrachteten Zeitraum bereits die Zahl der Falsch-positiv-Rate der Tests. Hantiert die Regierung wissentlich mit ungenauen Zahlen, während sie Anfragen zur Qualität der Tests unbeantwortet lässt?

Wien, 01. Juni 2020 | Die Durchführung von Tests und die Validität der Testergebnisse ist entscheidend, wenn es um Daten und Fakten rund um die Ausbreitung des Coronavirus geht. Nur, wenn wir wissen, wie schnell sich das Virus tatsächlich ausbreitet, wie viele Menschen bereits infiziert waren oder immun sind, können wir Schlüsse über die tatsächliche Gefahr ziehen.

Derzeit herrscht allerdings immer noch ein massives Informationsvakuum, was Daten und Fakten zu Tests betrifft. ZackZack hat recherchiert und liefert brisante Infos rund um die PCR-Tests (Polymerasekettenreaktion), mögliche Messfehler und deren Manipulierbarkeit.

Keine Infos zu Tests aus Gesundheitsministerium

Wie viele Menschen mit Covid-19 aktuell infiziert sind, lässt sich nur durch sogenannte PCR-Tests feststellen: sie weisen eine aktuelle COVID-19-Virusinfektion nach. Die Qualität der Tests ist dabei von großer Bedeutung: die sogenannte Falsch-positiv-Quote sagt aus, wie oft ein Test ein positives Ergebnis liefert, obwohl gar keine Infektion vorliegt.

ZackZack recherchiert nun seit Wochen an der Frage, welche Tests in Österreich zum Einsatz kommen – wer sie produziert, wer sie zertifiziert oder wer freigegeben hat. Ergebnis: Informationsvakuum. Aus dem Gesundheitsministerium erhielten wir auf mehrfache Anfrage keine Antwort auf die gestellten Fragen: Welche Tests kommen zum Einsatz, wer sind die Hersteller und wer hat sie freigegeben?

Brsiante Insider-Info: Bundeskanzleramt soll Tests freigegeben haben

Nachdem von offizieller Seite keine Fragen beantwortet wurden (die AGES verwies auf das Institut für Virologie der MedUni Wien, von dem auf zweifache Anfrage keine Antwort erfolgt ist, die GÖG verwies aufs Gesundheitsministerium, Red.), fragten wir bei einem Labor direkt nach: Wie lautet die Bezeichnung der Tests, wer stellt sie her, wer hat sie freigegeben? Die Antwort wirft weitere Fragen auf:

“Beipack für den Test gibt es keinen – es ist eine CE zertifizierte Methode, die vom Bundeskanzleramt genehmigt ist.”

Das Bundeskanzleramt genehmigt die Verwendung von Tests? Auf Anfrage sowohl beim Bundeskanzleramt, als auch beim Gesundheitsministerium erhielt ZackZack keine Antwort. Warum diese Freigabe nicht durch das Gesundheitsministerium erfolgt ist, ist also nicht bekannt.

Warum werden Infos vorenthalten?

Auch Addendum veröffentlichte am Mittwoch unter dem Titel “Was uns der Staat nicht sagt” zahlreiche Fragen: Viele Emails wurden zwar beantwortet, aber ohne wirklich eine Antwort auf die gestellten Fragen zu geben – einige Anfragen blieben gänzlich unbeantwortet.

Weiß niemand, welche Tests im Umlauf sind, wie hoch ihre Fehlerquote ist und wer sie produziert? Das ist in einem Land wie Österreich kaum vorstellbar. Die Frage muss daher viel mehr lauten: Warum werden Informationen der Bevölkerung vorenthalten?

Falsch-positiv-Rate bis zu 1,4 Prozent

Der renommierte deutsche Virologe Christian Drosten gilt als führender Experte, wenn es um das Coronavirus und dessen Erforschung geht. Er entwickelte bereits im Jänner einen ersten Diagnosetest für Sars-CoV-2. Laut aktuellen Untersuchungen, an denen auch Drosten beteiligt ist, liegt die Falsch-positiv-Rate der verwendeten PCR-Tests bei 1,4 Prozent. Bei 100.000 Getesteten wären also 1.400 Menschen fälschlicherweise als Corona-Infizierte ausgewiesen.

Auch Andreas Sönnichsen, Leiter der Abteilung für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Universität Wien und Vorsitzender des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin sprach in der Servus.tv-Sendung „Talk im Hangar“ von einer Falsch-positiv-Quote der Tests zwischen 1 – 1,4 Prozent. Genug Infos, um eigene Rechnungen damit anzustellen.

Zahl der Neuinfektionen unter Zahl der möglichen Falsch-positiv-Rate

ZackZack setzt die mögliche Falsch-positiv-Quote beim untersten Limit von einem Prozent an.

Datum Durchgeführte Tests 1 % falsch positiv Positiv Getestete
26. Mai: 5.844 58 20
27. Mai: 7.521 75 41
28. Mai: 8.666 86 23
29. Mai: 6.930 69 27

Am 26. Mai hätten demzufolge bei 5.844 durchgeführten Tests rund 58 Fälle falsch positiv sein können. Gemeldete positiv Getestete wurden für diesen Tag allerdings nur 20 ausgewiesen, rund ein Drittel also der potenziell falsch positiven Tests. Auch an allen anderen Tagen liegt die Zahl der positiv Getesteten weit unter der möglichen Falsch-positiv-Rate von einem Prozent.

Manipulation leicht möglich

Wenn man die Zahl der positiv Getesteten jener der potenziellen Messfehler gegenüberstellt, dann wird klar, dass den Zahlen weniger Aussagekraft zukommt als gedacht. Der deutsche Mathematiker Klaus Pfaffelmoser weist in seinem Beitrag „Warum die Pandemie nicht endet“ darauf hin, dass dadurch Tür und Tor für die Manipulation der Zahlen offenstehen:

„Die Ergebnisse lassen sich bei Bedarf leicht manipulieren, je nachdem, wieviele Tests durchgeführt werden – was politisch beeinflusst werden kann. Der von Politikern diskutierte Grenzwert von 35 Infizierten auf 100.000 Einwohner ließe sich beispielsweise auch ganz ohne tatsächlich Infizierte allein schon durch Ausnutzung des Messfehlers erreichen, indem man 2.500 Tests je 100.000 Menschen durchführt. Das entspräche einer Verfünffachung der aktuellen Testanzahl.“

Durch Änderung der Anzahl der Messungen könnten die Kenngrößen daher – unabhängig von der Zahl der tatsächlich Infizierten – so beeinflusst werden, dass die willkürliche Verhängung von Maßnahmen möglich sei, so Pfaffelmoser. Dies würde auch dann gelten, wenn die ganze Bevölkerung zu 100 Prozent wirksam gegen Covid 19 geimpft wäre.

Beschneidung der Freiheitsrechte auf Basis von nicht aussagekräftigen Testergebnissen?

Jens Bernert bezeichnet die Aussagekraft von PCR-Tests als „Lotteriespiel“ und schreibt im Magazin „Rubikon“ von einem „Test-Betrug“: In Deutschland wurden Profi-Fußballer regelmäßig einem PCR-Test unterzogen. Demnach soll ein Fußballer zunächst positiv, und im zweiten Testdurchgang plötzlich negativ auf das Coronavirus getestet worden sein. Die Fußball-Profis seien regelmäßig getestet worden, eine kurzfristige tatsächliche Corona-Infektion und Wiedergenesung aufgrund der kurzen Abstände zwischen den Tests sei daher auszuschließen. Bernert dazu:

„Hat man die positiv Getesteten dann gleich den Corona-Infiziertenzahlen hinzugefügt? Und passierte ein derartiges Versagen öfters? Man könnte darüber lachen, würden die Mächtigen nicht auf Basis solcher Tests, die eine Farce sind, unsere Freiheitsrechte beschneiden.“

Die Endlos-Pandemie: Offizielle Zahlen mit wenig Gültigkeit

Die berichteten Messungenauigkeiten ziehen weitreichende Konsequenzen mit sich: Die Regierung rechtfertigt alle Maßnahmen – in der Vergangenheit sowie in Zukunft – anhand von Zahlenwerten, die zunehmend ihre Aussagekraft verlieren, je geringer die Anzahl der tatsächlich Infizierten ist. Auch ohne einen einzigen neuen Infizierten könnten allein aufgrund der Fehlerquote der Tests Tausende vermeintliche Neuinfektionen gemeldet werden. Die Pandemie könnte damit, auch wenn sie lange nicht mehr existiert, potenziell endlos bestehen. Zumindest auf dem Papier und in den Köpfen der Menschen.

(lb)

Titelbild: APA Picturedesk

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1 Kommentar

  1. […] können nur groß angelegte Antikörper-Tests in der Bevölkerung geben. Wie bereits berichtet, könnte die Durchführung von PCR-Tests an sich die Pandemie unendlich weiterführen, selbst wenn keine Infektionen mehr existieren. Antikörper-Tests könnten aber Aufschluss darüber […]

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