Samstag, April 20, 2024

Die Millioneninserate der Corona-Pandemie – So viel gab Regierung für Werbeeinschaltungen aus

So viel gab Regierung für Werbeschaltungen aus

Eine parlamentarische Anfrage an Sebastian Kurz zeigt nun auf, wie viel die großen Medienhäuser neben der Corona-Sonderförderung an Inseraten zugeschanzt bekamen. Die Millionenbeträge für Kampagnen wie „Schau auf dich, wasch deine Hände“ gingen vor allem an die auflagenstarken Tageszeitungen.

Wien, 09. Juni 2020 | Bundeskanzler Sebastian Kurz beantwortete die parlamentarische Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Christian Hafenecker rund um das Thema „Erhalt der Vielfalt im Bereich Print- und Onlinemedien in Zeiten des Coronavirus“. Themenschwerpunkt der Anfrage war, wie viel Inseratszahlungen Print- und Onlinemedien von der Bundesregierung für Werbeeinschaltungen in der Corona-Pandemie erhielten.

Sonder-Medienförderung von 9,7 Millionen erst der Anfang

Besonders brisant ist dies, da bereits 9,7 Millionen Euro an Tageszeitungen als Corona-Medienförderung ausgeschüttet worden sind. Das sorgt für heftige Kritik bei vielen Medien, weil vor allem der auflagenstarke Rechtsboulevard, wie etwa „Kronen Zeitung“ (2,7 Millionen Euro) oder „Österreich“ (1,8 Millionen Euro), besonders profitierten.

Grafik: ZackZack. Soviel erhielten die Tagezeitungen bereits an Corona-Sondermedienförderung.

Sechs Phasen – 7,6 Millionen

Jetzt der nächste Aufreger: was bekamen die Zeitungen für die Schaltung von Regierungsinseraten? Kurz unterteilt in seiner Anfragebeantwortung die Inseratenkampagne in sechs Phasen. In der ersten Phase für Printmedien, die von 14. März bis 11. April andauerte, gab es insgesamt 65 Schaltungen der Bundesregierung in allen Tages- und Wochenzeitungen sowie ausgewählten Magazinen. Kostenpunkt: 1,5 Mio. Euro. Circa eine Million davon ging an die auflagenstärksten Tageszeitungen, unter anderem “Kronen Zeitung”, “Heute”, “Kleine Zeitung” und “Kurier”.

1,5 Millionen für diese Inserate der ersten Phase.

In der zweiten Phase, die nur drei Tage andauerte (22. März bis 25. März), kamen Inseratskosten von 700.000 Euro zusammen. Die zweite Phase beschränkte sich ausschließlich auf Printmedien. 200.000 davon entfielen auf Magazine, darunter „Die ganze Woche“, „Neues Volksblatt“, „NÖN“ und „RMA“. In Phase drei folgten mehr als drei Millionen Euro. Phase vier und fünf kamen für die Bundesregierung vergleichsweise billig: nur 800.000 Euro kostete dies. Für die letzte Phase, die erst geplant ist, soll eine weitere Million folgen.

In den anderen vier Phasen summierten sich die Kosten für die Werbeeinschaltungen auf bis zu 7,6 Millionen Euro auf. Neben den bezahlten Anzeigen erhielt die Bundesregierung gratis Sendezeit beim ORF, was rechtlich vorgesehen ist. Darunter 1.196 TV-Spots und 4.175 Hörfunk-Spots.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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