Donnerstag, April 18, 2024

Kroaten empört: Warum sabotiert Kurz die Tourismus-Saison? – Aber Kurz muss nachgeben

Aber Kurz muss nachgeben

Das strenge Grenzregime der türkis-grünen Regierung verärgert unsere Nachbarn weiter. Nachdem sich Kurz bereits den Zorn aus Südtirol und Slowenien holte, werden auch die Kroaten in den letzten Tagen richtig nervös. Weil die Empörung enorm ist, gibt Kurz nun nach.

Wien/Zagreb, 09. Juni 2020 | Die Kroaten sind richt verärgert über Österreichs Kanzler Kurz. Wie das Adria-Land mittlerweile über Kurz denkt, zeigt sich auf der größten kroatischen Nachrichtenplattform „Index“. Dort fragte man sich vor drei Tagen: „Österreich sabotiert die Tourismussaison in Kroatien. Warum?“

Die Empörung über Kanzler Kurz erreichte in Kroatien in den letzten Tagen den Höhepunkt. Doch heute knickte Kurz endlich ein: Er einigte sich heute offenbar mit seinem kroatischen Amtskollegen. Quelle: Index.hr.

Quarantänepflicht

Die Grenzen in alle Richtungen, mit Ausnahme Italien, sind wieder offen. Österreicher, die nach Italien reisen, fahren aktuell über die Schweiz – denn dann erspart man sich die 14-tägige Quarantänepflicht. Aber auch bezüglich Kroatien-Reisenden gab es bisher noch immer keine Vereinbarungen. Reist man aus Kroatien über Slowenien nach Österreich, gilt: 14 Tage Quarantäne.

Gleiches gilt für Griechenland, ein Land, dessen Wirtschaft enorm vom Tourismus abhängig ist. Doch auch Österreich braucht den Tourismus. Deshalb lancierte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger eine Kampagne, die den Inlandstourismus fördern soll. Man wolle so viele Österreicher wie möglich zum Urlaub zu Hause animieren. Dennoch: Während Österreichs Tourismus zwar ordentliche 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht, entfällt in Griechenland weit über 50 Prozent des BIP auf den Tourismus.

Schikanen gegen Kroatien

Von kroatischen Medien auf den Quarantäne-Umstand angesprochen, sagte Außenminister Schallenberg:

“Der übliche Urlaub in Italien oder Kroatien ist derzeit nicht möglich. Man muss geduldig sein.”

Zugleich wird berichtet, dass sich der kroatische Tourismusminister Gari Cappelli bereits mehrfach bemüht haben soll, um mit Köstinger ins Gespräch zu kommen – ohne Erfolg. Stattdessen heißt es aus dem Büro des kroatischen Ministers kroatischen Medien zufolge: „Österreich will offensichtlich weder eine Einigung erzielen, noch Entscheidungen auf der Grundlage epidemiologischer Parameter treffen.“

Kroatien ist weit weniger betroffen von der Corona-Pandemie als Österreich: Im Juni gab es bisher nur eine einzige, gemeldete Neuinfektion. Für eine neue Erklärung Österreichs, warum man so auf der Bremse steht, muss nun Großbritannien herhalten. So stören sich Köstinger und Kurz daran, dass Kroatien mit Großbritannien eine Tourismus-Vereinbarung getroffen habe. Man sei besorgt, dass Österreicher mit Briten zusammentreffen könnten, heißt es.

Kurz gab nach

Aber selbst die kroatische „Index“ bezweifelt, dass die Tourismus-Sabotage über den Juni hinaus weiter gehen werde. Das liegt wohl auch daran, dass der kroatische Premierminister Andrej Plenkovic laut dessen Twitter-Account mit Sebastian Kurz telefoniert haben soll. Demzufolge soll ihm Kurz versichert haben, dass die Quarantäne-Bestimmungen gegen Kroatien mit nächster Woche fallen sollen. Das bedeutet: Kurz dürfte dem Druck endlich nachgegeben haben.

Der nächste Schritt wäre jetzt, die Grenzen auch nach Serbien, Montenegro und anderen Balkanländern – den Heimatländern hundertausender Menschen, die in Österreich leben und arbeiten – zu öffnen.

(ot)

 

Titelbild: APA Picturedesk

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