Donnerstag, März 28, 2024

ÖBAG verhandelte AUA-Deal – Danke, Thomas Schmid!

Danke, Thomas Schmid!

Nächster Aufreger rund um die AUA. Ausgerechnet die ÖBAG, gegen dessen Chef Thomas Schmid aufgrund von Drogenmissbrauchs und der Causa Casinos ermittelt wird, verhandelte für die Republik Österreich die AUA-Rettung.

Wien, 12. Juni 2020 | Die Republik Österreich hat diese Woche mit 450 Millionen Euro Steuergeld gerettet. 150 Millionen Euro wurden dem Lufthansa-Konzern geschenkt, für den 300-Millionen-Euro-Kredit haftet die Republik.

Kokainverdacht gegen ÖBAG-Chef

Wer verhandelte diesen Skandal-Deal, der vor allem die Lufthansa-Aktionäre erfreut und dem Steuerzahler richtig teuer kommen wird, eigentlich aufseiten der Republik? Die Antwort offenbarte Medienmacher Rudi Fußi in seiner Late-Night-Show „Bussi Fussi“. Diesem wurde eine Anfrage an Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) beantwortet. Die Antworten haben es in sich.

Laut Klimaministerium habe „die österreichische Bundesregierung die ÖBAG mit den AUA-Verhandlungen beauftragt.“ Pikant: Der Vorstand der ÖBAG geriet erst letzte Woche in die Schlagzeilen. In der „Causa Casinos“ wird er als Beschuldigter geführt. Da die Behörden im Zuge der Hausdurchsuchung bei Schmid auch „Zufallsfunde“ von der Droge Kokain machten, wird nun auch wegen Drogenmissbrauchs ermittelt. Für Schmid gilt die Unschuldsvermutung.

ÖBAG schweigt gegenüber ZackZack

ZackZack fragte bei der ÖBAG an, ob Alleinvorstand Thomas Schmid gar federführend bei den Verhandlungen gewesen sein könnte. Trotz mehrerer Nachfragen gab die ÖBAG keinerlei Stellungnahme gegenüber ZackZack ab. Rudi Fußi kommentierte die Verhandler auf Seiten der Republik so:

„Die ÖBAG wird geführt von Thomas Schmid. Das ist der Typ, der sich gerne, angeblich irgendwelche Muntermacher reinhaut, die das Bewusstsein überhaupt nicht beeinflussen. Deshalb ist es ja verboten, weil es nichts macht. Der hat das verhandelt, super verhandelt Bursche – Bravo! Hoffentlich bekommst du eine ordentliche Prämie oder irgendwo anders Geld her.“

Rudi Fußi thematisierte noch weitere Antworten von Ministerin Gewessler. Er wollte wissen, wie es nun um die „3. Piste“ steht, nachdem Kanzler Kurz versprochen hatte, dass der Standort Wien-Schwechat in den nächsten Jahren wachsen werde?

Gewessler widerspricht Kurz entschieden

„Sowohl der AUA-, als auch der Lufthansa-Chef haben diese Woche erklärt, dass es in den nächsten Jahren weder am Drehkreuz Frankfurt, noch in München und ebenso wenig in Wien Wachstum geben wird. Wir teilen diese Einschätzung“,

sagte Gewessler zu den Wachstumsplänen von Kanzler Kurz und widerspricht ihm damit fundamental. Seit der AUA-Rettung wiederholt der Kanzler immer wieder, dass der Flughafen Wien genauso wachsen werde wie Frankfurt.

Allerdings erwartet niemand, dass der Flugverkehr nach der Corona-Bruchlandung in den nächsten Jahren groß wachsen könnte. Nur Kurz träumt von Wachstum – dem wird aber auch innerhalb seiner Regierung offen widersprochen.

Brisant: Nach seiner Rettung steht der Lufthansa-Konzern vor einer Kündigungswelle. Laut der Nachrichtenagentur „Reuters“ rechne die Lufthansa damit, 26.000 Vollzeitstellen abzubauen. Nachdem Deutschland und Österreich mit Steuergeldern den Konzern gerettet haben, wird oft argumentiert, das man Arbeitsplätze retten würde. Doch jetzt geht die Lufthansa offenbar bald die Einsparungen an.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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