Sonntag, März 17, 2024

Kommentar des Herausgebers

Wir haben Geburtstag, unseren ersten. Vor einem Jahr hat sich HC Strache in Ibiza mit „Zack Zack Zack“ aus der Regierung verabschiedet. Das hat uns gut gefallen, und so haben wir unser Online-Medium „ZackZack“ genannt. Das ist alles, was wir Strache verdanken.

Wien, 16. Juni 2020 |

Nach dem ersten Jahr sind wir ein bisschen stolz: Der Versuch hat sich gelohnt. 150.000 Stammleser und Leserinnen, zwei Millionen, die schon mindestens einmal hineingeschaut haben, das kann der Beginn einer Erfolgsgeschichte sein.

Wir wachsen schnell und wollen natürlich wissen, warum. Ich finde darauf drei Antworten:

  1. UNABHÄNGIGKEIT. Jeder kann uns fördern, niemand kann uns kaufen. Wir sind vollkommen unabhängig, von allen Großinserenten aus Regierung und Wirtschaft.
  2. FREIHEIT. Kurier und Krone sind auf ÖVP-Linie. Von ZiB1 bis Kleiner Zeitung spüren alle den wachsenden Druck aus dem Kanzleramt. Wir sind ein Gegenpol zur Orbanisierung der Medien.
  3. QUALITÄT. Wir recherchieren so lange, bis wir die ganze Geschichte kennen. Und wir verfolgen Spuren auch dann, wenn sie zu Sebastian Kurz führen. Gerade dann.

Und dann gibt es noch zwei Gründe:

  • Unsere Redaktion. Ich freue mich jeden Tag, dass ich mit ihnen arbeiten darf – mit jeder und jedem einzelnen von ihnen.
  • Unsere Leserinnen und Leser. Die sind der Grund für ZackZack. Das möchte ich erklären.

Als Bruno Kreisky noch Bundeskanzler war, wurden Wahlen durch Wechselwähler entschieden. Sie wechselten, weil sie dafür konkrete, sachliche Gründe hatte. Heute entscheiden Protestwähler und Protestwählerinnen, wer gewinnt.

Es gibt eine Regel des politischen Protests: Wenn Menschen Angst haben und wenn sie jeden Glauben an die Politik verloren haben, dann sind sie reif für Propaganda. Haider hat das als erster erkannt, Kurz ist damit als erster Kanzler geworden.

Gegen Propaganda gibt es nur ein Gegengift: Aufklärung – durch Tatsachen und ihre Zusammenhänge. Wenn es immer weniger Medien gibt, die das können und dürfen, dann muss eben ein neues Medium gegründet werden. Es muss investigativ sein, spannend, aber vor allem eines: verständlich.

Nach einem Jahr wissen wir: Wir erreichen auch Protestwähler. Wir kommen an. Am Boulevard gibt es nicht mehr nur eine rechte Spur. Jeannée und Salomon bekommen Gegenverkehr.

Jetzt wissen wir, dass es geht. Das ist die schöne Bilanz am ersten Geburtstag.

Morgen beginnt das zweite Jahr. Da müssen wir ZackZack auf tragfähige Beine stellen. Der Bildungsverein Offene Gesellschaft – die ehemalige Akademie meiner Parlamentspartei JETZT – hat für das Startkapital gesorgt.

Jetzt brauchen wir unsere Leserinnen und Leser, damit wir finanziell unabhängig bleiben. Das schaffen wir nur gemeinsam, als ZackZack-Community.

Dafür bedanke ich mich schon jetzt. Bei euch allen.

Peter Pilz

Titelbild: APA Picturedesk

Peter Pilz
Peter Pilz
Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.
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