Dienstag, April 16, 2024

Erdogan marschiert in Irak ein – Gegen Kurden

Gegen Kurden

Seit Montag bombardiert die Türkei das kurdische Gebiet Rojava im Nordirak. Mittwochfrüh startete die Türkei eine Bodenoffensive gegen die kurdische Arbeiterpartei (PKK) im Nordirak. Kritik am Vorgehen Erdogans wird indes lauter.

17. Juni 2020| Bereits am Montag flog das türkische Militär Angriffe gegen kurdische Ziele im Irak. Bei den 81 Luftschlägen sollen laut kurdischen Medien unter anderem auch Flüchtlingslager und Krankenhäuser getroffen worden sein. Dieser “Adlerkralle” genannte Einsatz hatte sich unter anderem gegen Ziele in den Kandil-Bergen nahe der iranischen Grenze und in Sinjar gerichtet. Iraks Armeeführung hatte die Angriffe als “provokatives Verhalten” verurteilt. Die PKK hat in den nordirakischen Kandil-Bergen ihr Hauptquartier.

Erster Boden-Angriff im Irak

Am Mittwoch startete die Türkei die erste Luft-Boden-Offensive auf irakischem Gebiet. Ziele des Angriffes sind Mitglieder der in der Türkei verbotenen und als terroristisch eingestuften kurdischen Arbeiterpartei PKK. Das türkische Verteidigungsministerium bezeichnet die Operation „Tigerkralle“ als Verteidigungsaktion. Es ist das erste Mal, dass die Türkei eine Attacke gegen kurdische Gebiete im Irak startete. In den sozialen Netzwerken verbreitete sich ein Video des Verteidigungsministeriums, dass den Start der Offensive zeigt.

Der türkische Staat und die PKK bekämpfen sich seit Jahrzehnten. Im Sommer 2015 war ein Waffenstillstand gescheitert. Seitdem fliegt das türkische Militär wieder regelmäßig Angriffe gegen die PKK im Nordirak und in der Südosttürkei. In den letzten Wochen hatte die Türkei ihre Militäreinsätze gegen die PKK in der Südosttürkei verschärft.

Destabilisierung der Region

Kritik am Vorgehen der Türkei kommt von der Grünen Abgeordneten Ewa Ernst-Dziedzic:

„Ich bin beunruhigt über die massive Gewalt, die die Türkei erneut losgetreten hat. Erdogan verhindert mit seiner aggressiven Angriffspolitik nicht nur die Rückkehr von Vertriebenen und den Wiederaufbau, er destabilisiert die gesamte Region. Das ist angesichts der aktuellen Pandemie und bereits sehr angespannten Situation in der Region ein bewusstes Öl ins Feuer gießen“

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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