Donnerstag, März 28, 2024

Haifisch-Anfrage – Vier Ministerien – Vier Antworten

Vier Ministerien – Vier Antworten

Wissen Sie, wie viele Haifischprodukte Österreich jedes Jahr importiert? Die Bundesregierung scheinbar auch nicht. Zumindest ergibt eine Serienanfrage der SPÖ-Abgeordneten Karin Greiner an verschiedene Ministerien ein verwirrendes Bild.

Wien, 30. Juni 2020 | Eigentlich wollte die Abgeordnete Karin Greiner ja nur wissen, wie viele Tonnen Haifischprodukte nach Österreich jährlich seit 2017 importiert wurden. Denn in österreichischen Restaurants werden tatsächlich Haifischprodukte zum Verzehr angeboten.

Insbesondere Suppe, die aus den Flossen des Hais erzeugt wird, ist beliebt. Laut Greiner hat das Umweltbundesamt Proben von servierten Gerichten ausgewertet. Zahlen über Importe sind jedoch nicht öffentlich. Aus vier verschiedenen Ministerien erhielt die SPÖ-Mandatarin jetzt vier verschiedene Antworten.

Blümel: Kein Haifisch

Aus dem Finanzministerium von Gernot Blümel wurden keine Importe festgestellt. So heißt es in der parlamentarischen Beantwortung:

„Es wurde eine Datenabfrage hinsichtlich Importe von Haifischprodukten für die Jahre 2018 und 2019 veranlasst. In den verfügbaren Daten scheinen keine Importe auf. Daraus ergibt sich, dass keine Zölle bzw. keine EUSt eingehoben wurden.“

Schramböck: Doch Haifisch

Aus dem Ministerium für Wirtschaft von Margarete Schramböck gibt es hingegen eine ganz andere Wirklichkeit:

„Österreich hat 2017 insgesamt 119 Tonnen Haifischprodukte importiert, davon rund 40 Tonnen aus EU-Drittstaaten. 2018 wurden insgesamt 56 Tonnen importiert, davon rund 12 Tonnen aus EU-Drittstaaten. 2019 wurden insgesamt elf Tonnen importiert, davon rund 0,6 Tonnen aus EU-Drittstaaten.“

Anschober: Kein Haifisch, aber viel Fisch

Gesundheitsminister Anschober beantwortete die Anfrage mit einer Tabelle rund um Fisch-, Krebstier- und andere Sendungen Richtung Österreich. Haifischimporte konnte er allerdings genau wie Blümels Ministerium nicht feststellen.

Köstinger: Keine Daten

Köstingers Landwirtschaftsministerium erhob erst gar keine Daten rund um Haifischprodukte.

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Haifisch-Mitte.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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