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Eulen erobern Twitter

Sie sind flauschig, haben riesige Augen und ähneln eher Aliens als Vögeln – doch sie haben es geschafft. Eulen sind dabei, die Katzen vom Thron der sozialen Netzwerke zu stoßen, insbesondere auf Twitter.

Wien, 07. Juli 2020 | Der Account @Daily_Owls postet seit 2014 jeden Tag ein Eulenvideo für seine mittlerweile 54,4 Tausend Follower.

Eine Eulen-Community, die zusammenhält

Warum es gerade Eulen sind, erzählt uns der britische Twitter Account-Besitzer selbst. Das Mysteriöse hat ihn schon immer fasziniert und er möchte seinen Followern den Tag durch die Eulenvideos etwas versüßen:

„Ich habe mich schon immer für Vögel interessiert. Ich selber habe drei Papageien. Ich wollte mein Konto ursprünglich um diese herum aufbauen, Eulen umgibt aber etwas Mystisches. Ich denke, das kommt bei vielen Menschen gut an. Ich möchte den Account lustig und informativ zugleich halten, da ich selbst noch viel über Eulen lerne. Aus persönlichen Gründen habe ich während des Lockdowns in der UK für eine kurze Zeit aufgehört, zu posten. Mich haben dann viele Nachrichten erreicht, wo ich gefragt wurde, ob es mir gut geht und wann die Eulen wieder zurückkommen. Diese Kontaktaufnahme hat mir zu dem Zeitpunkt sehr geholfen, da ich wusste, dass sich meine Follower aktiv auf meine Tweets freuten. Ich führe dieses Konto aus keinem persönlichen Vorteil als dem Wissen, einige Tage der Follower zu erhellen.”

Vom Totenvogel zum Twitter-Star

Eulen waren den Menschen schon immer unheimlich. Im Mittelalter machte sich Aberglaube breit, dass der Eulenruf den Tod eines Menschen voraussagen kann und Eulen nachts Totenwache halten. Diese Mythen haben die Eulen nicht wirklich beliebt gemacht – spätestens bis zu Harry Potters Schnee-Eule namens Hedwig.

Das Eulen-Video von heute Dienstag, den 07. Juli, zeigt eine Eule, die dabei ist, ihre Beute zu zerfleischen. Ob das süß ist, müssen die User selbst entscheiden. Dennoch bietet uns die Videos einen Moment von Echtheit und Unverfälschtheit.

Das Verlangen nach Echtheit

Dass Tiere im Internet beliebt sind, ist nichts Neues. Laut Deutschlandfunk Kultur wird „ein Prozent des Datenverkehrs im Netz Tieren zugeordnet“. Nach der Medienforscherin Rhada O’Meara liegt diese Begründung in der Natur der Tiere. Diese können sich vor der Kamera nicht verstellen, sie vermitteln uns ein Gefühl von Wahrhaftigkeit, wonach sich laut O’Meara‘ Menschen gerade im Internet sehnen:

Dies ist eine Ästhetik der Überwachung ohne Hemmung, die die Eindrücke von Unmittelbarkeit und Authentizität verstärkt.“

Tiere als Werbegesichter

Die Form von Echtheit spielt selbstverständlich auch dem Kapitalismus in die Karten. Das bekannteste Tier im Internet ist Grumpy Cat. Sie macht mittlerweile Summen im 6-stelligen Bereich, denn was süß und echt ist, wird mit einer großen Reichweite und Geld belohnt. Ein Effekt, an dem sich auch Tierhalter erfreuen – diese haben mittlerweile auch schon einen Titel: Petfluencer.

Neben der Daily Owl gibt es auch Daily Goats auf Twitter:

Oder Igel:

Der Trend geht also weg vom gewohnten Katzenvideo. Eulen sind wahrscheinlich auch einfach durch ihre großen Augen und ihren Kopf, der sich bis zu 230 Grad drehen lässt, interessanter.

(jz)

Titelbild: Twitter, Videos: @Daily_Owls.

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