Mittwoch, April 24, 2024

WHO sendet Team nach Wuhan – Labor wird nicht untersucht

Labor wird nicht untersucht

Die WHO wird bei ihrer Untersuchung des Ursprungs von Covid-19 nicht das Labor in der chinesischen Stadt Wuhan untersuchen. Stattdessen fokussieren sich die Ermittler auf die Frage, wie das Virus von Tieren auf Menschen springen konnte.

Wien, 15. Juli 2020 | Ein Zwei-Mann-Team der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll den Ursprung des Coronavirus in der Großstadt Wuhan in der chinesischen Provinz Hubei finden. Die Suche des Epidemiologen und Experten für Tiergesundheit begrenzt sich dabei auf einen tierischen Ursprung von Covid-19, den die Wissenschaftler in Fledermäusen vermuten.

China überwacht

WHO-Geschäftsführer Mike Ryan sagte bei einer Pressekonferenz am 7. Juli:

„Die Wissenschaft muss offen sein für alle Möglichkeiten über den Ursprung der Pandemie“.

Die Möglichkeit des Laborursprungs wird laut WHO-Offiziellen hingegen nicht untersucht. Chinesische Behörden sollen zudem die Bewegungen des Forscherduos überwachen.

96,2 Prozent ident mit “altem” Coronavirus

Erst kürzlich wurde die Nachricht publik, dass im Institut für Virologie in Wuhan Proben eines Coronavirus seit fast einem Jahrzehnt gelagert waren, die zu 96,2 Prozent mit der Struktur von Covid-19 übereinstimmen. Das heizte Spekulationen über den Ursprung von Covid-19 an, obwohl der überwiegende wissenschaftliche Grundkonsens darin liegt, dass das Virus einen tierischen Ursprung hat und mutierte.

Chinesische Behörden stellten einen Fischmarkt in Wuhan als Ursprung der Pandemie dar. So soll das Virus von einer Fledermaus auf ein Pangolin (Schuppentier) und dann auf den Menschen übergesprungen sein. Auf dem Fischmarkt wurden laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua „Umgebungsproben“ positiv getestet.

Vier der ersten fünf Infizierten mit keinem Bezug zu Fischmarkt

Im Bericht der chinesischen Behörden fehlten jedoch detaillierte Auflistungen über auf dem Fischmarkt verkaufte Tiere. Zudem hatten laut einem ersten Bericht von Wissenschaftlern, die den Fischmarkt untersuchten, vier der ersten fünf Infizierten in Wuhan keinen Bezug zum Fischmarkt.

Der amerikanische Molekularbiologe Richard Ebright von der Rutgers Universität in New Jersey meint in Bezug auf das Nicht-Untersuchen des Labors der WHO:

„Damit die Untersuchung irgendeinen Wert hat, müssen alle Optionen überprüft werden. Auch die Möglichkeit eines Laborunfalls“.

Ein großer Gegner der Fischmarkt-Theorie ist US-Präsident Donald Trump. Trump bezeichnete Covid-19 des Öfteren als „Chinavirus“ und verbreitete Aussagen über einen von langer Hand geplanten Ausbruch des Virus von chinesischer Seite. Von China selbst wurde dies stets dementiert. Trump kündigte bereits den Austritt der USA aus der WHO an.

Die USA und andere Staaten fordern seit längerem von Peking mehr Transparenz bei der Untersuchung des Ursprungs der Pandemie.

Die WHO drängt China seit Anfang Mai dazu, Experten der Organisation ins Land einzuladen, um bei der Erforschung des Ursprungs des Coronavirus mitzuhelfen.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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