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Arbeitszeitverkürzung? Harald Mahrer bleibt stur

Harald Mahrer bleibt stur

WKÖ-Chef Harald Mahrer sagt in der Rechtsboulevard-Zeitung “Heute”, eine Vier-Tage-Woche würde den Pfusch fördern. SPÖ-Muchitsch zeigt sich empört, verweist auf Rekordarbeitslosigkeit und fordert Sozialpartnerdialog.

Wien, 17. Juli 2020 | SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch macht sich erneut für eine Arbeitszeitverkürzung stark und übt scharfe Kritik an der Ablehnung der Vier-Tage-Woche durch Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer. Dieser hatte in der Gratiszeitung “Heute” gemeint, dass dadurch nur Schwarzarbeit aufblühen würde. Baugewerkschaftschef Muchitsch fordert hingegen einen offenen Sozialpartnerdialog zur Arbeitszeitfrage.

Mahrer weiß, was passieren würde

WKÖ-Chef Mahrer hatte in der Gratiszeitung gesagt, “Arbeitszeitverkürzung ist ein echter Pfusch-Turbo.” Er würde wissenm dass das Schwarzarbeit-Volumen dann auf 24,7 Mrd. Euro explodieren würde. “Der freie Tag wäre dann ein Pfusch-Tag.” Aber: “Wenn ein Betrieb allerdings die Vier-Tage-Woche einführen kann und will, soll er das tun.” Bei vollem Lohnausgleich könne sich das sicher kein Unternehmen leisten, meint Mahrer.

Muchitsch kontert, diese “öffentliche emotionale Reaktion von Mahrer” sei sicher für viele Unternehmer nicht nachvollziehbar. Zahlreiche Modelle in Kollektivverträgen praktizierten schon über Jahre eine Vier-Tage-Woche in den verschiedensten Formen. Die Arbeitswelt verändere sich immer schneller und daher brauche es auch bei der Arbeitszeitfrage einen offenen und ehrlichen Dialog zwischen den Sozialpartnern.

Muchitsch empört

Bei einer anhaltenden Rekordarbeitslosigkeit nicht über die Verteilung von Arbeitszeit auf mehr Menschen nachdenken zu wollen, ist laut Muchitsch “sozialpolitisch unverantwortlich”. Noch dazu, wo gerade jetzt viele Menschen und Betriebe bereit wären, diesen Schritt mitzugehen. Gerade im Zuge der Kurzarbeit III ab Oktober sollten hier mit Pilotprojekten für eine geförderte Arbeitszeitverkürzung Erkenntnisse aus der Praxis gewonnen werden. Es werde wohl noch Jahre dauern, bis – wenn überhaupt – die guten Konjunkturdaten von 2019 erreicht werden könnten.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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