Donnerstag, April 25, 2024

Aufregung um Kurz-Urlaub: Slowenien statt Kärnten?

Slowenien statt Kärnten?

Eigentlich wollte Kanzler Kurz in Kärnten urlauben. Doch wie die „APA“ zunächst vermeldete, soll er Urlaub in Slowenien gemacht haben. ZackZack begab sich auf Spurensuche, kurz darauf stellte das Kanzleramt via „APA“ klar: Kurz hat Urlaub in Kärnten abgebrochen. Das wirft die nächste Frage auf: Kommt der EU-Sondergipfel, der heute beginnt, für den Kanzler zufällig?

Wien, 17. Juli 2020 | Seit dem Frühjahr bewirbt vor allem Tourismusministerin Elisabeth Köstinger „Urlaub in Österreich“. Menschen, die in Österreich leben, sollten in Österreich Urlaub machen, hier sei man sicher vor dem Virus, so die Botschaft. In anderen Tourismusregionen, vor allem am Westbalkan, sei Seuchenzone.

Kurz-Urlaub in Slowenien?

Aber hielt sich nicht einmal der Kanzler an den Wunsch seiner Ministerin? So berichtete die „APA“ heute um 12.17 Uhr:

„Kurz reiste aus dem Urlaub aus Slowenien nach Brüssel zum Gipfel an, gemeinsam mit Regierungschef Janez Jansa.“

Aktuell ist Kurz also am Weg nach Brüssel, dort geht es um die Rettung der EU inmitten der Jahrhundertkrise. Er selbst gehört hier zum Block der “geizigen Vier” (selbst bezeichnet als “Sparsame Vier”, Anm.), wie vor allem deutsche Medien titelten.

Machte er aber zuvor einen Urlaubs-Abstecher in Slowenien? Auch die ÖVP-Parteizeitung „Oberösterreichisches Volksblatt“ druckte die APA-Meldung. Doch Minuten später war der Satz zum Kanzler-Urlaub im Volksblatt verschwunden.

Kurz selbst behauptet, in Kärnten Urlaub gemacht zu haben – innerhalb der österreichischen Grenzen.

Missverständnis – Kurz musste „Kärnten-Urlaub „abbrechen“

Zackzack fragte bei der “APA” nach, woher die Information vom Kanzler-Urlaub in Slowenien stammt. Sechs Minuten, nachdem zackzack die Agentur auf den angeblichen Kanzler-Urlaub in Slowenien aufmerksam gemacht hatte, folgte dann eine neue APA-Meldung. Titel: „Kurz brach Urlaub in Kärnten ab.“ Auf weitere zackzack-Nachfrage bei der APA stellte man aber klar, dass die neue Kurz-Meldung nichts mit dem Anruf von zackzack zu tun hätte.

Dort wird auch auf eine Information aus dem Kanzleramt verwiesen: Der Kanzler habe „wegen des EU-Sondergipfels seinen Urlaub in Kärnten abgebrochen.“ Er sei nur „mit dem slowenischen Ministerpräsidenten Janez Jansa am Freitag aus Slowenien zum Europäischen Rat nach Brüssel“ geflogen.

Urlaub machte der Kanzler in Slowenien also nicht, so das Kanzleramt. Weiters überraschend ist, dass der Urlaub des Kanzlers offenbar nicht mit dem EU-Sondergipfel koordiniert gewesen sein kann. Seit 23. Juni weiß man vom EU-Sondergipfel am heutigen Freitag, trotzdem musste Kurz den Urlaub nun „abbrechen.“

Urlaub in Slowenien „nicht vorstellbar“

Aus dem Büro des außenpolitischen Pressesprechers Etienne Berchtold hieß es, man könne sich einen Kanzler-Urlaub in Slowenien „nicht vorstellen.“ Man werde der Sache nachgehen, eine weitere Stellungnahme blieb bisher aus.

Erst am Montag kassierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner einen heftigen Shitstorm weil sie im ZIB2-Studio angekündigt hatte, in Zypern zu urlauben. Dabei sprach sie sich auch gegen den von türkis propagierten „Konsum in Österreich“ aus – der auch aus Sicht von Experten fragwürdig sei, da die österreichische Wirtschaft auch von den Exportmärkten in Südeuropa lebe. Auch diese Märkte sollte man, so Rendi-Wagner im ORF, in der wirtschaftlich schwierigen Situation unterstützen. Das meinte die SPÖ-Chefin wohl mit ihrem Argument, sie sei „Europäerin“ und mache deshalb Urlaub in Europa.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

Jetzt: Benkos Luxusvilla in Italien

Denn: ZackZack bist auch DU!